266. Tag (Montag, 20. Mai 2024)

Wir sind in Faa’a -Tahiti gelandet. Dank der Zeitverschiebung ist hier immer noch der 20.05. und zwar 2 Uhr morgens. Trotzdem lassen es sich die Tahitianer nicht nehmen, uns standesgemäß willkommen zu heißen. Als wir vom Flugzeug in die Ankunftshalle kamen, stand dort eine Band auf einer kleinen Bühne. Sie fingen an zu spielen und sangen, sobald die ersten Passagiere den Raum betraten. Mit dabei war noch eine Frau, die zur Musik tanzte und über das ganze Gesicht strahlte. Alle hatten traditionelle Kleider an und verströmten so eine gute Laune, dass wir alle, egal wie müde wir waren, anfingen zu lächeln. Das nenne ich mal einen Willkommensgruß! Da vergisst man glatt, dass es mitten in der Nacht ist. Nachdem wir unser Gepäck hatten, suchten wir uns ein Plätzchen auf einer der Bänke. Eine weitere zähe Wartedauer von 12 Stunden lag vor uns. Wir hatten beide während des Fluges nicht geschlafen, denn nach neuseeländischer Zeit war es ja erst 19 Uhr als es losging.

Dementsprechend müde waren wir mittlerweile. Insgesamt ging die Zeit aber doch ganz gut vorbei. Irgendwann erspähten wir eine freie Bank ohne Armlehnen zwischen den einzelnen Sitzen. Dort konnten wir uns dann abwechselnd hinlegen und ein bisschen schlafen. Um 14 Uhr stiegen wir ins Taxi und ließen uns zur Unterkunft fahren. Die Insel ist wirklich nicht groß, aber wunderschön tropisch grün, mit großen Bergen im Landesinneren. Sonnenschein und Wärme, wie haben wir dich vermisst! Wie schön ist es, wieder Flip Flops zu tragen! Unser Gastgeber begrüßte uns herzlich und bot uns gleich an mit seiner Familie zu grillen. Wir lehnten dankend ab und wollten beide einfach nur noch schlafen. Nach einer erfrischenden Dusche fielen wir in eine Art Koma und verpennten auch den gestellten Wecker. Eigentlich wollten wir abends nochmal vor Sonnenuntergang (hier schon um 17:30 Uhr) los. Wach wurden wir erst wieder um 19:30 Uhr und mussten uns beeilen, noch schnell im nächsten Supermarkt einzukaufen. Pfingstmontag ist auch hier ein Feiertag, deswegen hatten fast alle Restaurants und Supermärkte zu, oder verkürzte Öffnungszeiten. Zurück in der Unterkunft recherchierten wir noch ein bisschen und schliefen dann bald wieder ein. Wir haben das Gefühl, von Neuseeland noch jede Menge Schlaf nachholen zu müssen.

267. Tag (Dienstag, 21. Mai 2024)

Nachdem wir ordentlich ausgeschlafen hatten, starteten wir unseren Tag mit einem Besuch am Strand. Die Aussicht und das Wetter waren schon mal sehr paradiesisch. Unser Mietauto haben wir erst ab morgen Nachmittag, also machten wir heute alles zu Fuß. Jeder Mensch auf der Straße lächelt und grüßt. Alle sind so freundlich, dass man sich sofort wohl fühlt. Wir liefen ca. 45 Minuten zu einem kleinen Laden, der Kaffee und Bowls anbietet, Speisekarte selbstverständlich auf französisch (wir sind ja in einer französischen Kolonie). Gut, dass Chris mal Französisch gelernt hat und noch einiges weiß. Die netten Verkäufer halfen uns aber auch auf Englisch weiter. Wir setzten uns in den Schatten und schauten aufs Meer hinaus. Unglaublich, dass wir jetzt hier sind und in kurzer Kleidung schwitzen. Wir haben beide in Neuseeland zwar jegliche Bräune verloren, doch endlich frieren wir nicht mehr! Lieber schwitze ich ja ein bisschen und habe dafür Meer, Strand und warmes Wetter. In den Gärten wachsen riesige Mangobäume und andere tolle tropische Pflanzen und überall laufen Hühner und Hähne herum.

Nachdem wir zurück zur Unterkunft gelaufen waren und kurz abgeschwitzt hatten, gingen wir wieder los. Dieses Mal mit Badesachen und Schnorchel bewaffnet. Wir liefen 40 Minuten in die entgegengesetzte Richtung zu einem schönen Sandstrand. Das Wasser ist warm und sauber. Schon ab knietiefem Wasser gibt es Korallen und Fische. So viele Fischsorten so nah am Strand haben wir beide noch nicht gesehen. Die Insel ist aufgrund ihrer großen Wellen auch bei Surfern beliebt. Praktischerweise läuft ein Korallenriff um den Großteil der Insel und fungiert dort als eine Art Wellenbrecher. So hat man in Strandnähe sehr ruhiges und seichtes Wasser. Ohne großen Wellengang ist Schnorcheln auch viel einfacher, auch wenn die Sicht im sandigen Strandbereich nicht ganz so gut war. Leider kamen wir nicht weiter raus aufs Meer, denn die Riffe sind so dicht und nah unter der Wasseroberfläche, das wir keinen Durchgang fanden und uns nicht an den Korallen verletzen wollten. Es soll aber noch ein paar Kilometer weiter einen super Schnorchelspot geben, den wir auf jeden Fall noch besuchen werden. Trotzdem war es toll im Wasser. Anschließend legte ich mich noch kurz an den Strand und ließ mich in der Sonne trocknen. Wie habe ich das vermisst! Sobald wir unser Mietauto haben, können wir noch mehr von der Insel erkunden. Morgen geht es aber erstmal zum Tauchen. Chris Ohr ist schon seit vielen Wochen wieder beschwerdefrei und er wollte es unbedingt nochmal probieren. Wir sind schon gespannt und freuen uns auf morgen!

268. Tag (Mittwoch, 22. Mai 2024)

Endlich wieder tauchen! Für Chris war es schon länger her als für mich, umso mehr freuten wir uns auf einen gemeinsamen Tauchgang. Bei 30 Grad Außentemperatur und 28 Grad Wassertemperatur die idealen Bedingungen. Unsere unfassbar netter Tauchguide heißt Florina und ist ein großer Deutschland Fan! Wir verstanden uns auf Anhieb und hatten viele lustige Gesprächsthemen. Mit dem Boot fuhren wir nur ca. 10 Minuten aufs offene Meer und schon ging es ins Wasser. Erster Stopp, wie ich ihn nennen würde: „Turtle Sleepover“. So Viele Meeresschildkröten haben wir noch nie an einem Tauchspot gesehen! Wir beobachteten sie beim fressen, schwimmen und die meisten davon beim Schlafen. In dem pyramidenartigen Hauptriff waren mehrere, natürliche Vertiefungen und kleine Höhlen. Dorthin ziehen sich die Schildkröten gerne zurück und schlafen in den kleinen „Kojen“.

Teilweise wusste man gar nicht, welche Schildkröte man zuerst anvisieren sollte. Das sind so schöne und friedliche Wesen. Ein toller erster Tauchgang! Fürs Surface Interval ging es zurück zum Diveshop. Während der Pause kamen wir auch mit den anderen Tauchern ins Gespräch. Die Tauchcommunity besteht wirklich nur aus netten Leuten, mit denen man sich gerne unterhält. Wir sind stolz, ein Teil davon zu sein. Der zweite Tauchgang führte uns an einen anderen Teil des Riffs. Mit unserem kleinen Speed- Schlauchboot mussten wir dafür erstmal über die natürlichen Wellenbrecher. Bis jetzt hatten wir sie nur vom Strand aus gesehen. Faszinierend, wie das Wasser seine Farbe verändert. Im seichten Riffbereich ist es türkis und dahinter dunkelblau. Dort warten auch die Wellen, die hier von vielen Surfern geritten wurden.

Unser Halt waren zwei Wracks: „Catalina Wreck“ und das „Cargoship“. Beim Catalina Wreck handelt es sich um ein Flugzeugwrack der US Navy von 1950. 1960 wurde es aufgrund eines Unfalls bei der Landung auf der Insel Raiatea beschädigt. Zwei Jahre später sollte nach Tahiti gebracht werden. Beim Abschleppen riss die Halterung auf dem Meer und das Flugzeug sank vor der tahitianischen Küste in ca. 20 Meter Tiefe. Dort liegt es noch heute und ist zu einem tollen Tauchspot geworden. Die metallene Außenhülle ist nur leicht mit Korallen und Algen bewachsen. Auf den ersten Blick wirkt es fast intakt, da noch beide Flügel vorhanden sind. Durch die kleinen Seitenfenster und das Pilotencockpit hatten wir einen Einblick ins Flugzeuginnere. 

Das ist wirklich mal etwas anderes! Anschließend tauchten wir weiter zum nahe liegenden Cargoship. Das 30 Meter lange Frachtschiff ist in den 60er Jahren gesunken und ist ein echter Hingucker. Der Rumpf wirkte wie ein riesiges aufgebrochenes Skelett. Unglaublich cool, da viele der Taue und andere Gegenstände des Schiffes noch komplett intakt wirkten. Wir tauchten hinein, entlang und darüber hinweg und waren sehr fasziniert. An der zerbrechlich wirkenden Außenverkleidung haben sich über die Jahre kleine Korallen und Fischschwärme angesiedelt. Es gab jede Menge zu sehen und zu entdecken. Dieser zweite Tauchgang war wirklich einsame Spitze. Besonders, weil die beiden Wracks so unterschiedlich sind. 

Zurück an Land unterhielten wir uns noch ein bisschen mit unserem Tauchguide, die uns anschließend auch zurück zur Unterkunft fuhr. Was für ein toller Tag mit so vielen netten Menschen! So positiv und happy waren wir in Neuseeland lange nicht mehr. Ab nachmittags hatten wir dann auch unser Mietauto für die restlichen Tage. Damit düsten wir noch schnell an den Stand und sahen uns den wunderschönen Sonnenuntergang an. Einfach magisch, wie die Sonne hinter den Wolken und der Nachbarinsel Moorea verschwand. Danach fuhren wir zu einem kleinen Restaurant mit erschwinglichen Preisen (die meisten Restaurants auf Tahiti sind extrem teuer). Dort gab es nach dem langen Tag ein leckeres Abendessen für uns. Glücklich und satt ging es zurück in unsere Unterkunft. Irgendwie könnten wir jeden abend schon um 21 Uhr ins Bett gehen. Vermutlich weil es um 18 Uhr schon dunkel ist. Morgen müssen wir früh raus, weil wir endlich wieder einen Dreh vor uns haben. Wir sind schon sehr gespannt.

269. Tag (Donnerstag, 23. Mai 2024)

Heute morgen standen wir wieder um 7 Uhr auf für unser Treffen mit Hélène. Sie ist die Managerin der Umweltorganisation „Te Mana O Te Moana“ was auf deutsch so viel wie „Geist des Ozeans“ bedeutet. Die Organisation kümmert sich um die Umwelt französisch Polynesiens, speziell um Meeresschildkröten und sorgt für Umweltaufklärung und Artenschutz bei Kindern und Jugendlichen. Im Besucherzentrum kann sich jeder informieren, der interessiert ist und in der sog. „Lagoon“ die Schildkröten beobachten, die derzeit zur Pflege dort sind. Eine tolle Organisation, die neben dem Arterhalt der gefährdeten Schildkröten Spezies auch nach Lösungen für eine bessere Umwelt sucht. Wir hatten ein tolles Interview mit Hélène, die sehr sympathisch war, alle Interviewfragen beantwortete und uns jede Menge Wissen vermittelte.

Wir sehen es einfach mal als Zeichen, dass heute auch noch der „International Turtle Day“ ist! Es soll also so sein. Wir filmten neben ein bisschen Footage auch die verletzten und pflegebedürftigen Schildkröten, die in der Lagune herum schwammen. Am Ende fuhren wir mit ihr in die Nähe des Flughafens. Dort war heute „Müllsammelaktion“. Kinder und Jugendliche aus der Gegend, die zuvor die Organisation besucht haben, sammeln hier freiwillig Müll aus Flüssen, von Ständen, etc. und lernen dabei die Tragweite des Naturschutzes. Eine tolle Sache, die hoffentlich eine achtsamere und naturverbundenere Generation hervorbringt. Wir hatten einen sehr spannenden Vormittag und werden in ein paar Tagen noch ein zweites Mal zum Filmen kommen. Dann werden wir die Pfleger bei ihrer täglichen Routine begleiten, die einzelnen Räumlichkeiten abfilmen und noch mehr über die Schildkrötenarten und ihre Gefährdung lernen.

Wir freuen uns sehr über dieses Projekt und dass es endlich wieder mit einer Tierschutzorganisation geklappt hat.

Nach einer kleinen Siesta am Mittag fuhren wir noch zur „Marae Arahurahu“, einer wichtigen Kultstätte der Insel. Die Überreste der Tempelmauern lassen die Größe der einstigen Anlage erahnen. Sie wird auch heute noch als Location für wichtige Feste genutzt. Die zwei großen steinernen Tiki Figuren gefielen uns besonders gut. Umgeben ist die Tempelruine von vielen tropischen Pflanzen und hohen Palmen. Angeblich werden jedes Jahr mehr Menschen durch herabfallende Kokosnüsse verletzt oder getötet, als durch Haie. Können wir uns gut vorstellen, wenn man bedenkt, wie groß die Nüsse werden und wie hoch die Bäume sind. Leider sind Meldungen über Unfälle mit Haien spannender für die Medien, weshalb man wohl nie von Kokosnuss Verletzten / -toten hört. In bewohnten Gegenden werden die Kokosnüsse regelmäßig von den Bäumen geschnitten, um Unfälle zu vermeiden und wir wurden auch schon gewarnt, nicht zu nahe unter Palmen, die Früchte tragen vorbeizulaufen.

Anschließend fuhren wir noch hoch zum „Cimetière de Vaitavere“. Der kleine Friedhof liegt hoch oben in den Bergen. Als wir nach der steilen Anfahrt ausstiegen, hatte es gute 5 Grad weniger und es regnete leicht. Kein Wunder, dass die Berge hier so grün sind. Das Beste an der Höhenlage war aber die Aussicht auf den Sonnenuntergang. Heute war er etwas wolkenverhangener als gestern, aber genauso wunderschön! Nach der tollen Aussicht fuhren wir zurück Richtung Strand und gingen zum Abendessen. Heute wagte ich mich auch an das Nationalgericht „Poisson cru au lait de coco“ und war begeistert! Sehr erfrischend und lecker und die Qualität des Fisches einfach unschlagbar. Obwohl viele Lebensmittel auf Tahiti verhältnismäßig teuer sind, ist Fisch sehr günstig. Den gibt es bei mir auf jeden Fall noch öfter 🙂

270. Tag (Freitag, 24. Mai 2024)

Heute haben wir einen Roadtrip um die Insel gemacht. Tahiti ist die größte Insel Französisch Polynesiens, hat aber trotzdem „nur“ knapp 200.000 Einwohner auf einer Fläche von über 1000 km2. Man kann sie theoretisch in 3 Stunden umrunden, denn die gut ausgebaute Hauptstraße ist wie eine Ringbahn um die Insel angelegt. Wir haben uns natürlich ein bisschen mehr Zeit gelassen und unterwegs viele Stopps eingelegt.

Zuerst ging es zum „Plage de la „Pointe Vénus“. An dem schönen schwarzen Sandstrand befindet sich ein alter Leuchtturm aus dem Jahr 1867 und ein Gedenkstein der „Bounty“. Mit ihr erreichte der berüchtigte Captain Bligh 1788 Tahiti. Ein schöner Fotostopp und dank auffrischendem Wind auch temperaturtechnisch sehr angenehm.

Weiter ging es in den Norden der Insel zum „Arahoho Blowhole“. Hier zeigte das Meer seine ganze Kraft, mit hoch schießender Gischt und einem verrückten Ton, der aus dem Blowhole an die Oberfläche drang. Arahoho bedeutet auf tahitianisch so viel wie „die Welle, die das Geräusch hoho macht“. Wir waren so abgelenkt, dass wir gar nicht merkten, wie hinter uns die Wolkenfront aufzog. Im einen Moment nieselte es noch leicht, im nächsten öffneten sich alle Schleusen. Wir liefen so schnell wie möglich und ohne auszurutschen zurück zum Auto und wurden ziemlich nass. Nach 10 Minuten Warten im Auto war es aber auch schon wieder vorbei. Das Gute an den Tropen ist ja, dass man bei 30 Grad sehr schnell wieder trocknet und der Regen eher eine angenehme Dusche ist. Frieren müssen wir hier definitiv nicht!

Danach fuhren wir zu den „Cascades de Faarumai“. Dieses Naturhighlight besteht aus mehreren Wasserfällen. Wir fuhren zum größten, dem „Vaimahutu Fall“. Dieser gigantische Wasserfall stürzt über eine dicht bewachsene und steile Felskante. Mehr Dschungelfeeling geht wohl nicht. Zusätzlich flogen noch wunderschöne Paradiesvögel mit langen Schwanzfedern über die Felskante hinweg. Da denkt man fast, man wäre auf „Pandora“. Einfach wunderschön, trotz der vielen Mosquitos, die sich auf uns stürzten. Als wir die blutsaugenden Biester gar nicht mehr abschütteln konnten, flohen wir zurück zum Auto. Neben der Hauptinsel Tahitis, die auch Tahiti Nui genannt wird, gibt es noch eine östliche Halbinsel (Tahiti Iti). Sie sind über einen Landweg miteinander verbunden. Natürlich wollten wir diesen Teil auch noch besuchen und fuhren auf dem Verbindungsstück zum „Plage Tautira“.

An diesem Strand kann man einen tollen Blick auf die Hauptinsel werfen. Neben ein paar schönen Fotos unter Palmen, machten wir auch Bekanntschaft mit den Strandhunden. Ein noch recht junger Hund war sehr zutraulich und ließ sich von uns den Bauch kraulen. Wir mussten wirklich stark bleiben, um ihn nicht mitzunehmen! Wir erklommen auch noch ein paar Höhenmeter mit unserem Auto und fuhren hoch zum „Belvédère de Taravao“.

Die Aussichtsplattform auf dem Berg bot einen schönen Blick über die Inseln und die Meerenge. Schattige Picknickplätze ließen uns hier ein bisschen ausruhen. Neben hunderten von Fliegen (aber zumindest keine Mücken) scharten sich viele Hühner um uns. Sie sind hier das Pendant zu deutschen Tauben oder Spatzen und wirklich überall anzutreffen. Besonders süß waren die kleinen Küken, die permanent piepend ihrer Mama hinterher liefen. Hühner sind toll! Die Hauptstraßen Tahitis sind in einem super Zustand, die Nebenstraßen leider so gar nicht. So mussten wir auf der engen Straße beim Zurückfahren ständig entgegenkommenden Autos und Schlaglöchern ausweichen. Wir wollen unseren Gastgebern das Auto ja nicht total ramponiert zurückgeben!

Zurück auf der Hauptinseln hielten wir auf dem Heimweg noch bei den „Vaipahi Water Gardens“. In dem kleinen botanischen Garten gibt es neben einem kleinen Wasserfall viele Teiche, einen Bambuswald und schöne Blumen und Pflanzen zu sehen. Für den Wanderweg hatten wir nicht mehr genug Zeit und Kraft, aber der Weg durch den Park war auch sehr schön. Abschließend setzen wir uns noch an den Strand beim „Fenua Jet“. Hier konnte Chris auch noch die Drohne steigen lassen und so bekamen wir tolle Flugaufnahmen vom Riff. Ein super Ausflugstag, an dem wir mehr gesehen haben, als erwartet. Diese Insel ist zwar klein, aber einmalig schön. Auf Tahiti stimmt einfach alles: unfassbar nette Menschen, tolle Natur, leckeres Essen, kurze Wege, Strand und Sonnenschein! Tahiti we love you!

271. Tag (Samstag, 25. Mai 2024)

Heute Vormittag sind wir nochmal zum Schnorcheln gefahren. Dieses Mal an den Strand, den Chris schon  herausgesucht hatte und der als der beste Schnorchel Strand gilt. Am „Plage Publique de Papehue“ hatten wir ja auch schon einen tollen Sonnenuntergang und wurden heute auch beim Schnorcheln nicht enttäuscht. Man kommt deutlich tiefer ins Meer und die Riffe liegen nicht ganz so hoch, sodass man über sie hinweg schwimmen kann, ohne sich zu verletzen. Es war wirklich toll. So viele verschiedene Fischarten. Blieb man ruhig im Sand stehen, hatte man wenige Sekunden später kleine Fischschwärme um sich herum! Das haben wir so wirklich noch nie erlebt. Ein toller Schnorcheltrip, der uns ein Stück weiter draußen leider auch die Auswirkungen des Klimawandels zeigte. Ein Teil des Korallenfeldes hatte bereits weiße Spitzen und fing langsam an, auszubleichen. Hier waren auch kaum Fische vor Ort.

Schade, dass besonders die Korallen weltweit unter den wärmer werdenden Temperaturen leiden. Wir sahen aber auch noch viele intakte Stellen und jede Menge schöner Fische. Wir ließen uns am Strand noch etwas trocknen und fuhren in der Mittagshitze zurück in die Unterkunft für eine kleine Pause. Ich habe Halsschmerzen und kränkle seit gestern ein wenig herum. Ein doofes Gefühl bei den Temperaturen. Heißen Tee zu trinken, kann ich mir gerade nur schwer vorstellen. Vermutlich war der Kontrast von Neuseeland doch etwas heftig. Mit ein paar Lutschtabletten, Meerwasser und Sonnenschein vergeht das hoffentlich schnell.

Nachmittags zogen wir nochmal los. Dieses Mal ging es nach Papeete. Dort sollte am Abend eine Parade mit Musik durch die Stadt stattfinden. Das wollten wir unbedingt miterleben. Nach einem kleinen Spaziergang durch die Stadt und entlang des Hafen holten wir uns noch ein fantastisch leckeres Eis an einem kleinen Stand. Wir hatten tahitianische Vanille, Kokosmilch und Ananas Geschmack. Dann suchten wir uns einen Platz am Straßenrand für die Feier. Die Parade, die zum 134. Jahrestag Papeeteˋs stattfand, hatte etwas von einem Faschingsumzug. Es gab geschmückte Wägen zum Thema Flora und Fauna wie Vögel, Fische, Blumen und sogar einen mit einem laufenden Wasserfall. Dahinter eine riesige Tanzgruppe in farblich passenden Kostümen. Was für ein Glück, dass wir jetzt gerade hier sind.

Die teilweise dafür extra aufgestellten Sitzränge hatten wir schon vor 2 Tagen beim Durchfahren der Stadt entdeckt und wurden so auf das Spektakel aufmerksam. Toll, wie hier die Kultur gefeiert wird. Mit Musik und Gesang wurde bei knapp 30 Grad getanzt und geschwitzt. Das Spektakel startete ab 18 Uhr, nachdem die Sonne untergegangen war. Neben den kunstvollen Umzugswagen sind viele der Kostüme mit LEDˋs bestückt und leuchten so toll im Dunkeln. Wir haben so viel Schönes gesehen und finden es toll, wie stolz die Kultur hier gefeiert wird. Natürlich ist jeder herzlich eingeladen und so wurden wir von allen Seiten strahlend angegrinst, als wir uns unters Volk mischten. Nach über einer Stunde mussten wir uns dann doch losreißen, um noch irgendwo etwas zu essen zu bekommen.

Was für ein besonderer Abend. Kaum zu glauben, dass Tahiti noch schöner werden kann.

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