111. Tag (Montag, 18. Dezember 2023)

Heute sind wir erstmal richtig auf Phuket angekommen. Wir haben ausgeschlafen und uns wie immer um die wichtigsten Dinge gekümmert: Einen Rollerverleih finden und etwas zum Frühstücken 😉

Anschließend ging es an den Strand. Genauer gesagt an den „Paradise Beach“. Der liegt am Südzipfel von Phuket und kostet sogar Eintritt. Wir waren erst etwas skeptisch, ob wir wirklich 200 Baht (5 Euro) pro Person ausgeben wollen. Allerdings sind im Preis Liegestühle und Sonnenschirm inklusive. Da auf Phuket alles etwas teurer ist und auch für alles Geld verlangt wird, entschieden wir uns dafür. Der Strand hatte etwas von einer All-Inclusive Anlage. Musik lief über Lautsprecher und Angestellte in einheitlichen T-Shirts liefen herum und brachten Essen und Getränke auf Bestellung. Nicht ganz unser Ding, dafür gab es aber saubere Toiletten und der Strand war auch sehr gepflegt.

Nur am Strand liegen, einen Joint rauchen, Trinken, Essen und andere Leute in Badesachen beobachten, ist uns im Gegensatz zum Rest der Leute vor Ort aber zu langweilig. Also nichts wie weg von der Menge und ab ins Meer! Wir hatten natürlich die Schnorchel eingepackt und versuchten unser Glück im Wasser. Wir wurden nicht enttäuscht. Schon nach wenigen Metern sahen wir Korallen und jede Menge Fische. Die Sicht war auch fantastisch gut und im seichten Wasser war man komplett von einer Vielzahl von Fischen umgeben. Wir haben alle Arten wiedererkannt, die wir schon vom Tauchen kennen. Ein großer Papageienfisch tauchte immer wieder in unserem Sichtfeld auf und verschwand blitzschnell, sobald wir ihm zu nah kamen. Blaue, gelbe, grüne, silber und orange schillernde Fische, wohin man auch blickte. So toll war es bis jetzt noch nie beim Schnorcheln. Vor allem weil die Sicht hier im Wasser deutlich klarer ist als auf Ko Samui. Es war, als würde man den Kopf in ein großes Aquarium halten.

Wir waren überglücklich und haben natürlich auch fleißig gefilmt. Allein dafür hat sich der Eintritt schon gelohnt. Wir erkundeten erst die rechte Seite der Bucht. Zwischen den großen Felsen waren die meisten Fische unterwegs. Wir mussten aber aufpassen, nicht zu weit raus zu schwimmen und mit der Strömung mitgetragen zu werden. Zurück zum Strand mussten wir ein gutes Stück schwimmen. Dort trockneten wir uns erstmal auf unseren Liegestühlen in der Sonne und wärmten uns wieder auf. Das Meer ist hier etwas kühler als auf Ko Samui. Anschließend erkundeten wir noch die linke Buchtseite. Die war fast noch schöner. Teilweise ragten die Felsen unter Wasser so hoch, dass wir gerade noch so darüber hinweg schnorcheln konnten. Das seichte Wasser ließ uns die Fische dafür aber umso besser erkennen. Sie waren oft nur eine Unterarmlänge von unseren Körpern entfernt. Viele nagten Algen und Wasserpflanzen von den großen Felsen. Manche schienen sich auch gegenseitig zu jagen und ihr Revier zu verteidigen. Wir sahen auch immer wieder einen Schwarm Babyfische, der aufmerksam von seinen Eltern umkreist wurde. Ein unheimlich toller Schnorcheltrip, zu dem wir nicht gekommen wären, hätten wir nicht den Strand besucht.

Müde und salzig fuhren wir wieder heim, als die Sonne langsam hinter den Bäumen verschwand. Nach einer Dusche gab es noch ein leckeres Abendessen und jede Menge Material zu sichten.

112. Tag (Dienstag, 19. Dezember 2023)

Wir sind heute mit unserem Roller noch weiter Richtung Süden gefahren. Die Straße verläuft hier oft sehr steil in Richtung der Berge. Wir stoppten bei verschiedenen Aussichtspunkten. Hier hatten wir einen tollen Blick auf die Buchten und Strände von Phuket. Leider entdeckten wir bei unserer Fahrt auch die unschönen Seiten der Insel. Es gab auffallend oft Schilder zu Elefantenparks. Ein Anbieter lag direkt an der Straße und wir sahen mehrere Elefanten in kleinen Unterständen angekettet, mit Reitgeschirren auf dem Rücken. Beim „Karon Viewpoint“ gab es neben dem schönen Ausblick leider auch angekettete Raubvögel. Neben einem Falken saß auch ein recht großer Adler, mit dem man sich gegen Geld auf dem Arm fotografieren lassen konnte. Die Tiere waren unter einem Sonnenschirm direkt am Parkplatz postiert. Tierwohl wird leider auch hier in Thailand (wie leider in fast allen asiatischen Ländern) nicht unbedingt groß geschrieben, vor allem wenn sich damit Geld, speziell im Tourismus, verdienen lässt.

Wir haben auch Schilder für sog. „Kobrashows“ gesehen. Was da genau angeboten wird, wollen wir lieber gar nicht so genau wissen. Hier auf Phuket ist es insgesamt auch deutlich touristischer und kommerzieller als auf Ko Samui. Es wird an jeder Ecke mit exotischen Tieren, Massagen, Marihuana und natürlich Essen und Trinken geworben. Es gibt sogar Schießstände (vermutlich für amerikanische Touristen) und gerne auch Seilbahnen und Kletterparks. Unseren Geschmack trifft das Meiste eher weniger. Besonders die Attraktionen mit Tieren finden wir sehr schwierig. Es zeigt aber auch, dass offensichtlich eine große Nachfrage bei den Touristen herrscht, sonst gäbe es wohl nicht so viele Angebote. Mehr als z.B. das Elefantenreiten nicht zu unterstützen, können wir da leider nicht tun. Ich musste immer wieder an das Elefantenprojekt, das wir in Sri Lanka besucht haben, denken.

Auch hier gibt es Sanctuaries. Wie gut es den Tieren dort geht, können wir allerdings nicht beurteilen. Viele der Rezensionen klingen weniger positiv, weshalb wir uns dagegen entschieden haben, hier noch einmal so etwas zu unterstützen.

Neben den negativen Eindrücken haben wir aber auch noch einen schönen Strand von unserem letzten Aussichtspunkt entdeckt. Es gibt dort tolle Schnorchelspots und man kann auch Kajaks mieten und damit die Bucht erkunden. Das wird unser Tagesausflug für morgen.

113. Tag (Mittwoch, 20. Dezember 2023)

Auf zum „Yanui Beach“. Den haben wir ja gestern von oben entdeckt und sind heute gleich hingefahren. Auch hier bietet sich das Schnorcheln sehr an. Ich schreibe jedes Mal, dass das der neuste Schnorcheltrip der schönste war, aber es stimmt! Hier war es sogar noch schöner als am „Paradise Beach“. Es gab noch viel mehr Fische und mehr Arten zu bestaunen und auch viele große Exemplare. Die wunderschönen, bunten Papageienfische, die ich so mag, waren in allen Größen und Farben vertreten. Wir sahen sogar zwei Kugelfische und einen Kofferfisch. Die entdeckt man meist nur beim Tauchen. Es war wunderschön und wir sind die ganze Bucht entlang geschnorchelt. Zwischen den zwei Strandabschnitten ragten große Felsen aus dem Wasser.

Davor war die Strömung recht stark und wir mussten ganz schön dagegen anschwimmen. Flossen haben wir ja leider keine (würde auch zuviel Platz brauchen). Dafür war zwischen den Steinen jede Menge los. Teilweise waren die Steine so hoch, dass wir gerade so darüber hinweg schwimmen konnten, ohne hängen zu bleiben. Man muss aufpassen, die Felsoberfläche nicht zu berühren. Muscheln und Anemonen wachsen auf ihnen und sind scharf wie Rasierklingen. Wir haben uns bei einem Tauchgang einmal kurz an einem Felsen abgestützt und hatten danach viele kleine Schnitte an den Fingern. Umso glücklicher sind wir dadurch auch mit unseren Badeschuhen. Zu Beginn der Reise habe ich sie noch als Extra Gepäck verflucht, das wir nicht benutzen. Doch nun ist ihre Zeit gekommen und wir tragen sie wirklich bei jedem Gang ins Wasser. Ich habe mir mal vor Jahren die Fußsohle im Meer verletzt. Es war ein ziemlich tiefer Schnitt, dessen Heilung eine Weile gedauert hat. Das Risiko, wegen einer Wunde eine Weile nicht mehr ins Meer zu können, wollen wir gar nicht erst eingehen.

Nach unserem tollen Schnorchelausflug wollten wir uns erstmal am Strand ausruhen und entschrumpeln. Dort war es mittlerweile aber sehr heiß und alle Schattenplätze waren belegt. Wir holten uns deshalb einen leckeren Fruchtshake beim Restaurant gegenüber. Frisch gestärkt und abgekühlt, machten wir noch eine kleine Kajaktour. Es gab einen Verleih direkt am Strand und so paddelten wir zu zweit eine Stunde lang in der Bucht herum. Wir kamen bis zu einer kleinen Felseninsel, die vor der Bucht liegt. Dort war das Wasser so klar, dass wir die Fischschwärme unter unserem Kajak vorbeischwimmen sehen konnten. Ein wirklich toller Tag und bestimmt nicht der letzte Besuch am „Yanui Beach“.

Wir ziehen ja beide immer T- Shirts zum Schnorcheln an, da ich mir beim ersten Mal gleich das Muster meines Bikinis in den Rücken gebrannt hatte. Das funktionierte bis jetzt ganz gut. Heute hat es uns an der Beinrückseite erwischt. Wir lagen wohl so flach im Wasser, dass die Beinrückseite aus dem Wasser ragte. Bei mir sieht es eher braun-rot aus, Chris hat ein leuchtendes Pink angenommen. Gut, dass wir eine After Sun Lotion im Kühlschrank liegen haben. Hoffentlich ist das bis Morgen wieder abgeklungen, denn da geht’s nochmal zum Tauchen. Das bedeutet auch wieder früh aufstehen. Wir freuen uns schon darauf und sind gespannt, was wir sehen werden.

114. Tag (Donnerstag, 21. Dezember 2023)

Ein ereignisreicher und vor Allem langer Tauchtag geht zu Ende. Wir wurden morgens um 7 Uhr abgeholt und kamen erst gegen 20 Uhr wieder zurück in die Unterkunft. Die Anfahrt zum Hafen dauerte hin und zurück im dichten Stadtverkehr recht lange. Wir sind auch über 2 Stunden raus aufs Meer zu den besten Tauchspots gefahren. Das Tauchboot, auf dem wir waren, wurde von mehreren Tauchschulen benutzt und war riesig. Jeder Tauchgang war getimed und es ertönte 15 Minuten vorher eine Sirene, damit sich alle bereit machen konnten. Mit 40 Mann gleichzeitig ins Wasser zu gehen, war schon etwas hektischer, als wir es bis dato gewohnt waren. Mir persönlich sagen da ja doch mehr die kleineren Tauchboote zu, auf denen alles einfacher und entspannter zugeht. Glücklicherweise war unser Team nur zu viert. Unser Divemaster Vincent kannte alle tollen Spots und führte uns immer entgegengesetzt der Massen durchs Wasser. Mit uns tauchte noch eine super liebe Schottin. Sie heißt wirklich Lisa Simpson und möchte uns gerne durch die Highlands führen, wenn wir in ein paar Monaten nach Schottland reisen. Das Angebot werden wir auf jeden Fall annehmen.

Unser vierter Mann war Olivier, ein lustiger Schweizer, den wir immer irgendwo suchen mussten. Die Unterwasserwelt rund um Ko Phi Phi ist wirklich spektakulär. Wir sahen riesige Schwärme von Fischen und alles wirkte noch größer, bunter und vielfältiger, als wir es bis jetzt gesehen haben. Die Sicht und das Licht waren auch fantastisch, wodurch die Farben noch besser zur Geltung kamen. Ich hatte leider zum Ende des ersten Tauchgangs ein wenig mit dem Druckausgleich und der Atmung zu kämpfen. Unser erfahrener Divemaster war aber sofort zur Stelle und half mir die letzten Minuten unter Wasser mit seinem Ersatz Luftschlauch aus. Gut, dass es den gibt und wir das bei unserem Auffrischungsprogramm vor ein paar Tagen nochmal geübt haben. Die Situation kann schneller entstehen, als man denkt. In der Hektik habe ich noch jede Menge Wasser geschluckt und war nach dem ersten Tauchgang ziemlich fertig.

Unser vierter Mann war Olivier, ein lustiger Schweizer, den wir immer irgendwo suchen mussten. Die Unterwasserwelt rund um Ko Phi Phi ist wirklich spektakulär. Wir sahen riesige Schwärme von Fischen und alles wirkte noch größer, bunter und vielfältiger, als wir es bis jetzt gesehen haben. Die Sicht und das Licht waren auch fantastisch, wodurch die Farben noch besser zur Geltung kamen. Ich hatte leider zum Ende des ersten Tauchgangs ein wenig mit dem Druckausgleich und der Atmung zu kämpfen. Unser erfahrener Divemaster war aber sofort zur Stelle und half mir die letzten Minuten unter Wasser mit seinem Ersatz Luftschlauch aus. Gut, dass es den gibt und wir das bei unserem Auffrischungsprogramm vor ein paar Tagen nochmal geübt haben. Die Situation kann schneller entstehen, als man denkt. In der Hektik habe ich noch jede Menge Wasser geschluckt und war nach dem ersten Tauchgang ziemlich fertig.

Den Zweiten musste ich leider nach wenigen Minuten abbrechen, weil ich den Druck beim Abtauchen nicht ausgleichen konnte und Schmerzen im Ohr hatte. Regel Nummer 1 beim Tauchen ist immer: Wenn es einem nicht gut geht oder der Körper nicht mitmacht geht man nicht runter. Vincent entschied, dass ich aussetzen sollte. Recht geknickt blieb ich dann alleine auf dem Boot zurück, während die anderen unter Wasser waren. Zumindest konnte ich mich in der Zwischenzeit erholen und meine Ohren richtig trocknen. Chris und die anderen entdeckten bei dem Tauchgang neben vielen anderen Fischen noch Clownfische und einen Rochen. Bei der anschließenden Mittagspause gab mir unser Divemaster noch eine Tablette, die gegen blockierte Gehörgänge helfen soll. So sollte es mit dem Druckausgleich auch besser klappen. Unsere anderen Tauchbuddies sprachen mir aufmunternd zu und Olivier, der schon seit Jahrzehnten taucht, gab mir noch ein paar Tipps für den Druckausgleich. Ich hatte zwar ein bisschen Angst, entschied mich aber dafür, es nochmal zu probieren und den 3. Tauchgang zu machen. Dieses Mal gingen wir als letzte ins Wasser und hatten so nicht die anderen Taucher im Nacken.

Ich nahm mir mehr Zeit und tauchte auch langsamer ab als zuvor. Es klappte und der Druckausgleich funktionierte wieder. Chris war die ganze Zeit aufmerksam an meiner Seite und blieb neben mir, wenn das Tiefergehen etwas länger dauerte. Er nahm meine Hand, was mir sehr half, um entspannt zu bleiben. Ich bin sehr froh, dass ich bei diesem letzten Tauchgang dabei war, denn wir sahen eine große Schildkröte und konnten sie sogar beim Fressen unter Wasser beobachten. Einfach toll und seit dem ersten Mal Tauchen ein lange gehegter Wunsch von uns, der in Erfüllung ging. Wir sahen außerdem noch einen riesigen Baracuda, Kugelfische und viele andere tolle Arten.

Insgesamt ein toller Tag und ich bin glücklich, dass ich das Meiste davon miterleben konnte. Tauchen hängt, wie viele andere Sportarten, auch von der körperlichen Verfassung ab und die ist eben nicht jeden Tag gleich. Ich möchte den Tag auf keinen Fall missen, denn er war auch sehr lehrreich für mich. Ich bin froh, dass ich eine schlechte Erfahrung gleich wieder mit einer guten kompensieren konnte.

Am Abend bin nach dem Essen direkt ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen.

115. Tag (Freitag, 22. Dezember 2023)

Heute haben wir uns erstmal entspannt und nichts unternommen. Wir sind beide noch ziemlich erschöpft vom gestrigen Tag und brauchten heute auch mal eine Pause vom Salzwasser und der Sonne. Der Sonnenbrand vom Schnorcheln ist bei Chris auch noch nicht ganz verschwunden. Wir haben Wäsche gewaschen und uns überlegt, wo wir an Weihnachten Essen gehen wollen und gleich einen Tisch reserviert. 

116. Tag (Samstag, 23. Dezember 2023)

Wir haben einen tollen Laden zum Frühstücken gefunden. Man muss zwar 20 Minuten mit dem Roller hinfahren, dafür ist dort wenig los, die Preise günstig und es gibt super leckere, herzhafte und süße Bowls. Nach dem Frühstück sind wir heute mal in den Norden der Insel gefahren. Wir wollten dort zum „Airport Viewpoint“ am „Mai Khao Beach“. Das Besondere an diesem Strand ist, dass sich direkt dahinter der Internationale Flughafen von Phuket befindet und man die Flugzeuge beim Landeanflug aus nächster Nähe sehen kann. Von unserem Frühstückslokal aus hatten wir eine einstündige Rollerfahrt vor uns. Die meiste Zeit fuhren wir auf einem sehr überfüllten Highway, auf dem man alle paar Meter wegen einer Ampel oder den wilden Fahrkünsten eines Vordermanns zum Stehen kam. Erleichtert bogen wir irgendwann auf eine kleinere Seitenstraße ab und fuhren wieder aufs Land. In der nächsten Kurve zog es uns plötzlich den Hinterreifen weg und Chris konnte uns gerade noch halten. Nach ein paar Metern spürten wir, dass etwas nicht stimmte.

Wir hatten tatsächlich einen Platten! Im ersten Moment waren wir uns nicht sicher, ob wir nur Luft verloren hatten. Wir versuchten nochmal weiterzufahren und merkten schnell, dass es nicht mehr ging. Wir schoben den Roller erstmal in eine kleine Seitenstraße in den Schatten. Wir waren in einem kleinen Ort und suchten online erstmal nach der nächsten Raststätte. Chris fand eine Tankstelle, die lag allerdings 3 km in der Richtung, aus der wir gekommen waren. Als wir gerade schon losschieben wollten, kam ein Thailänder auf einem Moped vorbei. Er sah unseren Platten und deutete an, wir sollten ein Stück in die entgegengesetzte Richtung gehen. Wir entschieden uns dafür, ihm zu vertrauen und schoben in diese Richtung. Gut, dass wir auf ihn gehört haben, denn nicht mal 30 Meter weiter tauchte hinter einer Kurve eine kleine Werkstatt auf. Ein älterer Mann schraubte gerade an einem Motorrad herum, als wir ankamen. Er konnte kein Wort Englisch, erkannte aber sofort das Problem und deutete an, uns zu helfen. Er bot uns zwei Stühle an und legte gleich los. Der Schlauch war kaputt und auch der Reifen sah nicht mehr gut aus. Er tauschte uns beides aus und nach 20 Minuten hatten wir einen neuen Reifen drauf. Wir bekamen sogar noch Luft in den Vorderreifen gepumpt. Gekostet hat uns das Ganze umgerechnet 18 Euro und wir waren mehr als erleichtert und dankbar, dass wir so viel Glück im Unglück hatten. Das hätte uns auch überall anders passieren können und der nette Mechaniker hätte auch jeden Preis verlangen können, wenn er gewollt hätte.

Das Fahrgefühl war anschließend auch gleich ein ganz anderes. Froh, dass uns nicht mehr passiert war, düsten wir zum Strand. Nach ein wenig hin und her, wo wir parken durften, half uns wieder ein netter Thailänder von einem Taxiunternehmen und gab uns den Tipp, dass wir bis zum Strand vorfahren und dort parken konnten. Er hätte uns auch hinfahren und damit Geld machen können, aber so sind die Thailänder anscheinend nicht. Heute haben wir die Freundlichkeit und Gastfreundschaft in diesem Land wirklich sehr zu schätzen gelernt.

Am Strand angekommen stellten wir fest, dass man wirklich hinter dem Maschendrahtzaun der Landebahn steht. Alle 10 Minuten landet und startet dort ein Flugzeug. Beim Landeanflug kommen die Flugzeuge vom Meer aus und fliegen direkt über den Strand zur Landebahn. Dabei schweben sie schon so tief, dass man tolle Fotos machen kann, während man am Strand steht.

Wir probierten verschiedene Posen und hatten jede Menge Spaß. Alle 10 Minuten hat man für ca. 10 Sekunden einen neuen Versuch, bevor das Spektakel vorbei ist. Die startenden Flugzeuge verlassen den Flughafen in entgegengesetzte Richtung und erzeugen dabei soviel Wind, dass man alles festhalten muss, was man am Leib trägt. Ein einmaliges Erlebnis, das man so weltweit sicherlich nicht so oft bekommt. 

Glücklich traten wir irgendwann wieder die Heimreise an. Wir besorgten unterwegs noch „Anti- Fog“- Streifen für die Unterwassergehäuse der Kameras in einem Surfshop (damit wird verhindert, dass das Gehäuse unter Wasser beschlägt und jegliche Feuchtigkeit absorbiert). Anschließend hielten wir nochmal an einem Strand und bauten dort einen kleinen Schneemann aus Sand, also eigentlich einen Sandmann. Verrückt, dass morgen schon Weihnachten ist. Zur Feier des Tages habe ich mir für morgen eine Massage gebucht 🙂