OSAKA
23. Tag (Donnerstag, 21. September 2023)

Es hat sich doch ganz schön gezogen, bis wir endlich im Flugzeug nach Osaka saßen. Was tut man nicht alles für einen günstigen Flug! (Nicht nebeneinander sitzen zum Beispiel!) Wir konnten beide auch ein bisschen schlafen. Das aufblasbare Nackenkissen mit Schlafmütze war definitiv ein guter Kauf! Um 7 Uhr morgens kamen wir dann in Osaka Kansai an. Der anstrengende Teil begann eigentlich erst jetzt, denn wir konnten erst um 16 Uhr ins AirBnB einchecken. Also nochmal einige Stunden rumkriegen. Wenn man das schon am Vortag gemacht hat und nicht ordentlich geschlafen hat, fällt das gar nicht so leicht. Erstmal einen Kaffee trinken gehen und was Essen. Die Japaner sind so freundlich, aufmerksam und höflich, dass selbst der Aufenthalt am Flughafen angenehm ist. Die Toiletten in Japan sind auch einfach sowas von ultra sauber (ich war schon mal vor 7 Jahren in Tokio und da ist es mir auch schon extrem aufgefallen), dass es nicht zu glauben ist. Auch die Geschichten über singende Klos mit integrierter Podusche sind wahr! 😀 Wieder ganz anders hier als in den bisherigen Ländern, die wir besucht haben. Chris war von Minute 1 an schon begeistert. Allein die Ordnung und das Management am Flughafen haben ihn schon völlig überzeugt.
Als wir dann endlich zur Unterkunft aufbrechen konnten, hatten wir auch Premiere mit unserem Gepäck. Zum ersten Mal haben wir wirklich alles am Körper getragen und sind damit weiter gelaufen (in Sri Lanka hatten wir ja von Anfang an das Tuktuk und in Kuala Lumpur hatten wir ein Airportshuttle). Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es sei nicht schwer und unbequem auf Dauer! An der Metrostation angekommen mussten wir uns im Netz der ganzen Verbindungsmöglichkeiten erstmal zurecht finden. Glücklicherweise stehen die Haltestellen auch in aus unserer Sicht „lesbarer“ Schrift an und dank einer netten Frau am Ticketschalter haben wir uns sogar noch Geld gespart und mussten nicht solange warten. Besonders die japanischen Dienstleister sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit! Nach einer 50 Minütigen Zugfahrt mussten wir unser Gepäck dann noch 15 Minuten bis zur Unterkunft schleppen. (Man hätte nochmal umsteigen und in eine andere Bahn steigen können, dann wärs kürzer gewesen! Das war nach 30 Stunden wach dann aber einfach nicht mehr drin!). Wir mussten zuerst ein bisschen suchen, denn die Nummerierungen der Straßen und Gebäude ist hier „anders“. Dank der Koordinaten, die netterweise vom Airbnb Host mitgeschickt wurden, fanden wir dann aber doch noch das richtige Gebäude. Unser schnuckeliges Apartment hat 22 Quadratmeter, inklusive Küche und Bad. Das ist vermutlich japanische Standartgröße, hat aber alles was man braucht. Super sauber wie alles in Japan! Nach einem kurzen Abstecher in den Supermarkt sind wir um 20 Uhr eingeschlafen und haben bis 9 Uhr früh am nächsten Tag geschlafen.

24. Tag (Freitag, 22. September 2023)
Frisch ausgeruht sind wir heute erstmal zu Fuß los. Zuerst durch den Tenshiba Park. Sofort fällt auf, dass alles sehr geordnet und ruhig abläuft. Selbst die Kindergartengruppe die an uns vorbeiging (alle in der gleichen Kleidung und im Gänsemarsch. So süß!) hätten wir nicht gehört, hätten wir sie nicht gesehen. Sogar eine Art Mini Oktoberfest mit Marktständen, an denen Paulaner ausgeschenkt wird, gab es dort! (wir sind übrigens gar nicht traurig, dass wir das dieses Jahr mal nicht in München miterleben!)
Weiter ging es zum Shitenno- ji Tempel. Einem der unzähligen Shintotempel, die überall in Japan zu finden sind. Die Kultur und Religion ist für viele Japaner wichtig und wird hier mit allen dazugehörigen Regeln befolgt (da wir auch noch Kyoto und viele weitere Tempel besuchen werden, mache ich zum Verhalten im Schrein nochmal einen extra Beitrag). In der Mitte der Tempelanlage befand sich ein großer Teich in dem nur Schildkröten schwammen 😀 auch mal was anderes. Schon die kunstvoll verzierten Gebäude sind es wert, sich hier ein wenig aufzuhalten, die Menschen zu beobachten, wie sie Glücksbringer und Gedenktafeln kaufen und tolle Fotos zu machen.


Anschließend sind wir noch Richtung Stadtzentrum gelaufen. Das Viertel Dotonbori ist nicht nur nachts als Ausgehviertel einen Besuch wert! Auch tagsüber sind die vollen Markthallen und die Restaurants, die teilweise mit riesigen, beweglichen Figuren werben, wahre Eyecatcher! Durch das Viertel läuft in einem angelegten Kanal der Dotonbori River. Er trennt die Geschäfte und Restaurants auf zwei Ebenen. Alle paar Meter gibt es Brücken über den Kanal. Hier ist echt was los und wir beschlossen abends hier nochmal zum Essen herzukommen und uns das Ganze nochmal mit Leuchtreklamen anzusehen. Wir sind nochmal zurück zur Unterkunft gelaufen (ist nur 30 Minuten entfernt) und als die Mägen geknurrt haben, sind wir wieder losgezogen. Das Wetter ist übrigens auch hier bei ungefähr 29 Grad und höherer Luftfeuchtigkeit, aber deutlich angenehmer als in Kuala Lumpur.
Zum Abendessen waren wir in einem Yakitori Laden. Yakitori sind Fleischspieße, die gegrillt und mit einer sehr leckeren Soße überzogen sind. Wir konnten noch einen Tisch in einem Restaurant im 3. Stock ergattern (sonst saßen nur Einheimische im Laden, also gutes Zeichen!). Ich hatte vorab gesehen, dass es dort auch eine englische Speisekarte gibt! Für den Anfang wollten wir es uns nicht gleich zu schwer machen. Wie sich herausstellte, konnte man alles kontaktlos an einem Tablet direkt vom Platz aus bestellen. Jedes Gericht kostete umgerechnet etwa 2 Euro. Wir bestellten ein paar Fleischspieße und diverse Beilagen (die frittierten Pilze waren super!). Alles schmeckte fantastisch lecker. Natürlich ist Japan mehr als nur Sushi, aber ich muss gestehen, dass ich bis dato noch nicht soviel in der japanischen Küche probiert hatte.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durchs Vergnügungsviertel gings zurück ins Airbnb. Morgen werden wir uns den Amazing Osaka Pass besorgen. Damit können wir dann auch umsonst mit der Metro fahren und bekommen auch viele Eintritte kostenlos oder vergünstigt.
25. Tag (Samstag, 23. September 2023)


Nach einer für mich sehr kurzen Nacht (wir hatten eine Mücke im Zimmer, die mich die halbe Nacht traktiert hat), sind wir heute vormittag losgezogen und haben uns bei unserer Metrostation den Amazing Osaka Pass besorgt. Den bekommt man nur beim Station Master 🙂 Ein Beamter, der ein Büro in der Metrostation hat und uns freudestrahlend den Pass verkauft hat, mit Erklärung, wie er funktioniert. Mit diesem Ticket kann man den ganzen Tag umsonst Ubahn und andere Verkehrsmittel fahren und man bekommt auch einige Eintritte umsonst oder vergünstigt (wir hatten überall freien Eintritt). Um das voll auszunutzen sind wir einmal quer durch die Stadt gefahren und haben zuerst das Museum of Housing and Living besucht. Eine tolle Ausstellung, die unter anderem originalgetreue Nachbildungen der Häuser und Lebensweise der Menschen im 18 Jahrhundert zeigt. Man kann durch die schmalen Gässchen laufen und auch die Häuser betreten und sich die Einrichtung von damals ansehen. In einer weiteren Etage befinden sich Miniaturnachbauten, die den Wandel der Stadt Osaka von damals bis heute zeigen. Die Detailverliebtheit in der Darstellung der Häuser und Figuren ließ uns echt das Herz aufgehen! Sehr süß gemacht und definitiv einen Besuch wert (hätten wir ohne den Pass nicht entdeckt).
Weiter ging es zum Umeda Sky Building (auch Kuchu Teien Observatory genannt) – ein Hochhaus bestehend aus zwei Türmen im Norden Osakas. In 170 Metern Höhe gibt es eine begehbare Aussichtsplattform mit 360 Grad Ausblick. Das Gebäude selbst ist schon spektakulär. Die Rolltreppen, die ganz nach oben führen sind über Brücken miteinander verbunden. Die Plattform hat ein Loch in der Mitte und besteht komplett aus Glas und Stahl.



Anschließend waren wir im Nachbarturm noch in einem Kunstmuseum. Der Künstler Koji Kinutani Tenku hat hier neben Gemälden, die er mit der ialienischen Freskentechnik malt, auch Skulpturen ausgestellt. Wunderschön bunt und verspielt wirkt die Ausstellung. Auch ein 3D Video zu seinen besten Werken gibt es zu sehen. Sogar Chris, der lange in der 3D Branche gearbeitet hat, hat danach staunend zugegeben, dass er noch nie einen Film mit so ausgefeilten 3D Effekten gesehen hat. Ich glaub ihm das mal :).
Wieder ein toller Tag mit tollen Erlebnissen, die wir ohne den Osaka Pass vermutlich verpasst hätten. Alles in Allem haben wir damit auch noch richtig Geld gespart, denn die Eintritte und Ubahnfahrten wären uns einzeln viel teurer gekommen. Auf dem Heimweg kamen wir noch voll in den Feierabenverkehr in der Ubahn und waren dann doch ganz schön erledigt, als wir wieder zurück in der Unterkunft waren.
26. Tag (Sonntag, 24. September 2023)
Wir haben heute das Osaka Castle besucht, eine riesige Burganlage aus dem 16 Jahrhundert. Mittlerweile befindet sich im Inneren des Hauptgebäudes ein Musem über die Entstehung und Geschichte der Burg. Im oberen Stockwerk gibt es auch eine Aussichtsplattform mit Blick über die Anlage. Wir fanden es recht eng und sehr voll auf den jeweiligen Etagen. Ich hatte eher erwartet, dass auch im Burginneren das historische Aussehen erhalten geblieben ist. Anscheinend ist die Burg im 2 Weltkrieg stark beschädigt worden und nur die Fassade wurde wieder original getreu restauriert. Die Anlage an sich ist aber ganz schön und weitläufig und wir sind anschließend noch durch den Garten spaziert. Nachmittags haben wir dann eine Pause in unserer Unterkunft eingelegt. Wir ziehen morgen schon weiter nach Kyoto und wollten uns noch ein bisschen über die Sehenswürdigkeiten dort erkundigen. Einen Zug nach Kyoto haben wir auch noch rausgesucht und sind damit startklar für morgen. Abends ging es zur Abwechslung mal vietnamesisch Essen. Wir haben hier schon einige Male Sushi gegessen und jeder der uns kennt weiß: Wir lieben Sushi! Aber jeden Tag geht das dann auch nicht und wir sind ja noch eine Weile in Japan und werden noch öfter in den Genuss kommen. Auch dieses Essen war wieder sehr lecker!


Anschließend waren wir noch im teamLab Botanical Garden. Eine künstlerische Lichtinstallation im botanischen Garten von Osaka. Hier wurde mit verschiedenen Lichteffekten in verschiedenen Farben zwischen den Bäumen und Pflanzen vor Ort echt etwas Magisches geschaffen. Beleuchtete Kugeln und Gebilde, die teilweise bei Berührung die Farbe wechselten, projeziert sowie aufgeblasen wurden, oder im Wasser schwammen. Zusammen erzeugten die Installationen eine eigene, fantastische Welt. Wir hatten gar nicht so viel erwartet und waren sehr begeistert. Ein toller Abschluss für unseren Aufenthalt in Osaka. Uns hat es hier sehr gut gefallen und nun sind wir gespannt, was Kyoto für uns bereit hält.
