165. Tag (Samstag, 10. Februar 2024)

Wir sind heute morgen aufgewacht und mussten leider feststellen, dass der Strom ausgefallen war. Unsere Unterkunft ist zwar schön, aber leider auch sehr dunkel. Wir haben nur zwei kleine Fenster, die mit schwarzem Fliegengitter (für das wir sehr dankbar sind) verkleidet sind. Wir brauchen also zu jeder Tageszeit künstliches Licht, sonst sitzen wir wortwörtlich im Dunkeln. Da wegen des Stromausfalls auch die Klimaanlage nicht funktionierte und wir auch sonst nicht viel tun konnten, hakten wir bei unserem Airbnb Host nach, ob sie etwas wüsste. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine angesagte Wartung handelte, die bis 18 Uhr abends dauern sollte! Na spitze. Das hätten wir gerne früher gewusst! Nach einer sehr kalten Dusche (der Durchlauferhitzer ging natürlich auch nicht) und ohne Kaffee schwangen wir uns auf den Roller und beschlossen, nach Legazpi City zu fahren.

Auf dem Weg dorthin fing es mehrfach an, zu regnen. Schon in der Stadt schüttete es nochmal so heftig, dass wir stehen bleiben mussten und in einem Bushäuschen Schutz suchten, um nicht komplett durchnässt zu werden. Kein gelungener Start in den Tag. Wir fanden einen Starbucks und holten uns erstmal einen Kaffee in Venti Größe. Wir wollten uns eigentlich die Stadt ansehen, merkten aber schon beim reinfahren, dass es sich hier um ein kleineres, etwas weniger dreckiges Cebu City handelte. Wir beschlossen anschließend, noch in Richtung Berge zu fahren und den Tag draußen zu verbringen, bis wir wieder Strom haben würden. Wir fuhren die nördliche Schleife um den Vulkan und gingen noch Essen in Tabaco City. Wir kamen gegen 17:30 Uhr, als es gerade dunkel wurde, zurück zu unserer Unterkunft. Glücklicherweise ging der Strom schon wieder und wir mussten nicht im finsteren Apartment sitzen.

So ging ein weiterer, wenig ereignisreicher Tag vorüber.

166. Tag (Sonntag, 11. Februar 2024)

Heute ging es zum Whaleshark Watching. Dafür mussten wir schon sehr früh aufstehen, denn wir sollten um 7:30 Uhr dort sein und hatten fast 2 Stunden Fahrt vor uns. In 3 Schichten gehüllt, düsten wir im Dunkeln los. Morgens ist es ziemlich frisch, vor Allem mit Fahrtwind. Wir sahen einen schönen Sonnenaufgang und waren froh, als wir endlich ankamen und nach der langen Fahrt unsere Glieder strecken konnten.

Die Organisation wirkte, wie auch schon in der vorhergegangenen Kommunikation, etwas konfus. Alle waren zwar sehr nett und engagiert, aber es dauerte dann noch über eine Stunde, bis wir auf das Boot gingen. Da fragt man sich schon, warum man um 5 Uhr morgens aufgestanden ist. Mit uns war noch ein asiatisches Pärchen auf dem Boot, dazu 4 Mitarbeiter. Neben dem Kapitän, plus Gehilfe, gab es noch einen Guide, der mit uns ins Wasser gehen sollte, sobald ein Walhai auftauchte und das Schnorcheln begleiten würde. Der 4. Mann war ein sog. „Spotter“. Er hielt Ausschau nach Anzeichen für Walhaie. Da Walhaie ja Fische sind und keine Wale, fragten wir uns schon, wie man diese Tiere über Wasser spotten will, denn sie tauchen ja nicht zum Luft holen auf.

Die Tour war für 3 Stunden angesagt und leider hatte es in den letzten 10 Tagen keine Walhaisichtungen gegeben. Wir alle hofften sehr, dass wir Glück haben würden. Leider war das Gegenteil der Fall. Wir sahen gar nichts und hatten somit nur eine teure, 3-stündige Bootsfahrt auf unbequemen Bänken. Immerhin gab zum ersten Mal durchgängig Sonnenschein, seit wir angekommen waren. Enttäuschend war die ganze Aktion natürlich trotzdem. Wir haben 30 Euro pro Person gezahlt, sind sehr weit dafür gefahren und sehr früh aufgestanden. Wir sind nur froh, dass wir schon einen Walhai in Oslob gesehen haben. Die Methode, Futter ins Wasser zu werfen und abzuwarten, ob ein Tier auftaucht oder nicht, scheint eigentlich die Bessere zu sein. Diese Organisation wirbt zwar sehr mit Ökotourismus, aber im Endeffekt pflügen dort 30 Katamarane mit Dieselmotoren und nur jeweils 4- 6 Touristen an Bord durchs Wasser.

Ob das dann unbedingt nachhaltiger ist, wissen wir auch nicht. Ohne nass zu werden, gingen wir nach 3,5 Stunden wieder an Land. Wir fuhren anschließend wieder zurück, denn auch an diesem Ort gibt es, außer ein paar Resorts am Strand und angebotene Bootstouren, nichts weiter zu sehen. Zurück in der Unterkunft ruhten wir uns ein wenig aus und fuhren dann nochmal zum Supermarkt, um fürs Abendessen einzukaufen. Es scheint wie verhext zu sein mit unserem philippinischen Pech! Wir geben es hiermit auch auf, noch weitere Touren oder Attraktionen auf den Philippinen zu buchen. Irgendwie scheinen wir kein Glück in diesem Land zu haben und haben auch langsam keine Lust mehr.

167. Tag (Montag, 12. Februar 2024)

Heute war Entspannen und Nichtstun angesagt. Wir hatten beide Rückenschmerzen (ja, auch wir sind nicht mehr die Jüngsten!). Die langen Rollerfahrten der letzten Tage und das nicht ganz so bequeme Bett merken wir auch körperlich. Wir haben den Tag mit Netflix schauen und kochen verbracht. Außerdem planten wir schon ein bisschen weiter für die nächsten Ziele. Wir freuen uns sehr auf Bali! Noch 3 Tage!

168. Tag (Dienstag, 13. Februar 2024)

Das Wetter ist gegen uns! Anscheinend hat der Ausbruch des Vulkans (er brach am Tag unserer Ankunft aus) einen extremen Einfluss auf das Wetter. Seitdem regnet es täglich mehrmals, der Himmel ist immer mit grauen Wolken verhangen und die Berge und den Vulkan sieht man hinter den tiefliegenden, grauen Wolken praktisch nie. Da es seit heute noch zusätzlich stürmt und heftige Winde wehen, brauchten wir gar nicht erst losfahren.

Wir nutzen die ungewollte Auszeit einfach, um gleich weiter zu planen. Wir haben schon unsere Tauchgänge auf Bali und Raja Ampat gebucht und fangen schon mal mit Australien an. Dort sind wir ja schon in 2 Wochen! Wir gehen mal davon aus, dass wir die nächsten 14 Tage nicht nur in der Unterkunft sitzen werden, also ist die Zeit hier gut genutzt.

169. Tag (Mittwoch, 14. Februar 2024)

Morgen gehtˋs endlich weiter! Das Wetter ist leider unverändert, es gibt aber auch keine wirklichen Sehenswürdigkeiten mehr zu besichtigen. Wir haben heute weiter an unserem Australientrip geplant. Die Anfangsidee mit dem Camper ist mittlerweile gestorben, da es leider viel zu teuer ist. Wir werden ein Auto mieten und so die Ostküste bereisen. Wir brauchen jede Menge Unterkünfte entlang der Strecke, um von Melbourne bis Cairns zu kommen. Die Suche und Planung dafür braucht viel Zeit und so ist es vielleicht ganz gut, dass wir davon gerade jede Menge haben.

Abends wollten wir dann doch nochmal frische Luft schnappen und noch Essen gehen, da wir morgen abreisen und nicht nochmal einkaufen gehen wollten. Außerdem ist ja heute Valentinstag. Die Auswahl an Restaurants in der Gegend ist extrem beschränkt und so fuhren wir nochmal in ein Lokal, in dem wir letzte Woche schon einmal waren. Dort gibt es neben Fastfood auch ein paar normale Gerichte. Wir dachten, da würde schon nicht viel los sein…. Leider falsch gedacht! Offenbar führen alle Filipinos ihre Liebsten am Valentinstag in die Fastfoodkette ihres Vertrauens aus. Die Menschen standen schon bis zur Tür raus an und durch die Scheiben konnten wir sehen, dass kein Tisch mehr frei war. Schöner Mist und für uns der offiziell letzte Sargnagel für die Philippinen. Eine Alternative hatten wir nicht und vermutlich wäre es überall voll gewesen. In unserer Verzweiflung sind wir in die Tankstelle nebenan gegangen und haben dort Wein, Chips und Süßigkeiten gekauft.

Zurück in der Unterkunft haben wir das ganze ungesunde Zeug auf der Couch verputzt und Wein getrunken, bis uns schlecht war. Ein schönes Essen mit Sonnenuntergang und Atmosphäre holen wir dann einfach in Bali nach. Das wäre hier sowieso nichts geworden. Wir sind froh, uns zu haben und machen das Beste aus unserem letzten Tag hier. Frohen Valentinstag!

170. Tag (Donnerstag, 15. Februar 2024)

Abreisetag! Endlich ist es soweit. Wir haben zwar den längsten Reisetag aller Zeiten vor uns, aber das ist uns egal. Hauptsache weg hier und ab nach Bali. Unser Flug hat leider auch noch eine Stunde Verspätung und geht erst um 18 Uhr. Wir blieben so lange wie möglich in der Unterkunft und ließen uns dann von dem gleichen Taxifahrer, der uns bei der Ankunft eingesammelt hatte, wieder zum Flughafen bringen. Der Fahrpreis hat sich in den letzten 10 Tagen netterweise auch noch um 500 Peso erhöht und so zahlen wir für eine knappe Stunde Fahrt stolze 50 Euro. Wir verstehen nach wie vor nicht, womit in diesem Land so hohe Preise gerechtfertigt sind. Vielleicht ist das aber auch nur unser Pech als Touristen. 

Gut, dass wir nicht vorhaben, wiederzukommen. Wir haben heute Abend noch einen Zwischenstopp in Manila. Dort gilt es noch einige Stunden tot zu schlagen und um 3 Uhr früh geht es dann weiter nach Bali. In Denpasar kommen wir dann morgen früh um 7 Uhr an. 

Auf los geht’s los!

Die Philippinen sind für uns:

> Viel gegrilltes Fleisch mit Reis

> Große Armut

> Die schlechtesten Sehenswürdigkeiten aller Zeiten

> Chaotisch und verplant (Kulturschock nach Singapur)

> Im Verhältnis zu anderen asiatischen Ländern sehr teuer

> Endlich die Chance, Wailhaie zu sehen

Pros:

+ Die Filipinos sind ein fröhliches Volk, das gerne zu Popsongs singt

+ Die Einheimischen, mit denen wir in Kontakt kamen, waren alle sehr freundlich

+ Bestes gegrilltes Fleisch das wir bisher gegessen haben

+ Die Tauchgänge, vor Allem mit dem Walhai, waren die Highlights unseres Aufenthaltes

Cons:

– Die Sehenswürdigkeiten waren zu 95% Prozent Mist

– Das Essen ist wenig abwechslungsreich und kaum gewürzt. Es gibt eigentlich zu jeder Tageszeit Fleisch mit Reis. 

– Wir wurden extrem angestarrt, angehupt und uns wurde oft hinterhergerufen. Mit Sicherheit meinen die Einheimischen das nicht böse, aber wir haben uns ständig erschrocken und nach dem zwanzigsten Mal am Tag nervte es schon sehr (man fühlte sich oft wie der Affe im Zoo)

– Die Kommunikation mit den meisten Dienstleistern hier war langatmig, konfus, es fehlte an Informationen und oft mussten wir selbst noch drei Mal nachhaken um sicherzugehen, dass es funktioniert

– Im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern ist hier alles sehr überteuert. Möchte man z.B. eine schöne Unterkunft an einem Sandstrand, zahlt man 300 Euro aufwärts. Auch Essen gehen oder Lebensmittel im Supermarkt sind im Verhältnis sehr teuer

– Das hochgelobte Inselparadies mit Sandstränden und tollen Tauch- und Schnorchelspots haben wir für uns leider nicht gefunden.