27. Tag (Montag, 25. September 2023)

Heute sind wir mit dem Zug von Osaka nach Kyoto gefahren. Es hat alles reibungslos funktioniert und nach einer guten Stunde waren wir auch schon da. Vom Bahnhof aus mussten wir noch ein Stück laufen. Da merkt man die Kilos dann doch ganz schön auf dem Rücken! Trotzdem sind wir glücklich mit der Entscheidung für den Rucksack und gegen den Koffer! Weil heute außer der Anreise und Essen gehen auch nicht viel passiert ist, möchte ich den heutigen Eintrag dazu nutzen, nochmal über unser Gepäck zu schreiben. 

Nach knapp einem Monat unterwegs, einigen Flügen und schon ein paar Mal Ein- und Auspacken haben wir mittlerweile eine gute Routine entwickelt. Mein Fazit: Wir haben schon fast alles verwendet/gebraucht was wir eingepackt haben. 

Besonders nützlich bisher:

– Die Vakuumpackbeutel. Tolle Erfindung! Durch das Herauspressen der Luft spart man echt nochmal ein paar Zentimeter an Packvolumen ein. Die Beutel sind durchsichtig und man kann seine Kleidung auch gleich noch sortieren und behält damit besser den Überblick. Ich glaube, ohne sie wäre das Packen deutlich nerviger und unübersichtlicher. Der Wäschesack für getragene Kleidung ist auch sehr nützlich.

– Das Reisemosquitonetz (haben wir in Kandy auf Sri Lanka verwendet, da gabs nämlich keines, aber Mücken dafür schon!)

– Eine kleine Wäscheleine mit intergrierten Klammern (tolles Teil, das wir von unserer Freundin Saskia geschenkt bekommen haben :). Man kann sie überall befestigen und das Trocknen geht so viel schneller! Auch toll für Handtücher)

– Reiseschlafsäcke (super dünn und sehr leicht -125g- pro Schlafsack! Haben wir auch schon verwendet, wenn die Decke zu dick, zu dünn oder zu wenig war!)

– Reisefön (ich hab mir einen guten bei ProIdee gekauft, klein und zusammenklappbar mit der Power eines normalen Föns! Selbst in den Tropen bin ich kein Fan von nassen Haaren und gehe damit auch ungern schlafen. Ich benutze ihn wirklich nach jeder Haarwäsche! Um mal von Hand gewaschene Kleidung schneller trocken zu kriegen ist er auch echt praktisch)

– Der Universal Steckdosenadapter. Sehr praktisch, kann auf jedes Land umgestellt werden und hat zusätzlich noch USB Ladeanschlüsse, damit man mehrere Geräte gleichzeitig laden kann!

– Die Powerbank zum Laden wenn gerade keine Steckdose in Reichweite ist. Wir hängen beide ständig am Strom! Irgendein Gerät, Akku, etc. muss immer geladen werden. Bei nur einer Steckdose im Zimmer ist so eine Powerbank echt eine tolle Sache!

Last but not Least:

– Der Stichheiler! Das beste Teil überhaupt! Die Meisten kennen den ja mittlerweile. Ein Gerät mit dem man mittels Hitze Mückenstiche behandelt. Der Juckreiz hört sofort auf und der Stich heilt schneller ab. Wir haben das Teil in einer Reisegröße von „Heat it“. Es ist nur so groß wie ein USB Stick und ist immer dabei in meinem Geldbeutel. Der kam bis jetzt am Häufigsten zum Einsatz und ist einfach Gold wert! Kann ich jedem nur empfehlen!

Die Kleidung, die wir eingepackt haben, wurde bis auf meinen Merinopulli und die Funktionsunterwäsche auch schon komplett getragen. Ich bin sehr froh, dass ich meine oversized Fleecejacke nach langem hin und her doch eingepackt habe. Die kam Abends schon mal zum Einsatz und ist vor Allem im Flugzeug der Lebensretter (besonders der Flug von Kuala Lumpur nach Osaka war so klimatisiert, das ich am Liebsten noch eine Lage angezogen hätte). Auch Chris ist sehr zufrieden mit seiner luftigen Leinenkleidung. Die Schuhe, die dabei sind, haben sich auch schon richtig gut bewährt.

Beim Thema Kosmetik muss ich leider feststellen, dass ich mir das Einpacken von Nachfüllern hätte sparen können . Gerade die Marke Muji gabs in Kuala Lumpur und natürlich auch hier in Japan (wäre wahrscheinlich schlauer gewesen, es hier frisch nachzukaufen, statt es im Rucksack schon 3 Wochen bei allen Temperaturschwankungen mit mir rumzuschleppen!) Würde ich in Zukunft anders machen und lieber öfter was nachkaufen.

Grundsätzlich wünschten wir, wir hätten weniger Gepäck und es wäre leichter, aber so richtig aussortieren können wir nichts, denn irgendwie braucht man doch alles (wenn auch nicht jeden Tag). Außerdem werden wir noch 11 Monate unterwegs sein und früher oder später geht uns irgendetwas aus, kaputt, verloren oder wird schlecht. Dann überlegen wir einfach, ob wir es ersetzen oder nicht.

Mit seinem technischen Equipment ist Chris auch sehr zufrieden. Die neue Kamera hat sich bewährt und auch sonst kommt viel von der Elektronik zum Einsatz. Auch da ist es natürlich so, dass er z.B. ein Unterwassergehäuse für die Actioncam dabei hat. Kam bis jetzt noch nicht zum Einsatz, aber wenn wir dann Tauchen gehen, sind wir froh, dass er es eingepackt hat. 

Ihr seht schon, hat alles sein Für und Wider, aber im Großen und Ganzen sind wir glücklich mit unseren Rucksäcken und haben echt nichts Unnützes eingepackt. Mit der Zeit werden wir auch immer schneller und besser beim Packen 🙂

28. Tag (Dienstag, 26. September 2023)

Wir haben heute den Stadtkern Kyotos zu Fuß erkundet. Wir haben wieder eine ganz gute Lage mit unserer Unterkunft erwischt. Wir finden ja, zu Fuß erkundet es sich am Besten und man sieht auch Details und versteckte Ecken, die man im Vorbeifahren übersehen würde. Hier merkt man, wie viele historische Gebäude es noch in Kyoto gibt. Am meisten verbreitet sind die Machiya, die traditionellen hölzernen Stadthäuser. Die Fenster sind mit Holzleisten verkleidet. Das sieht besonders abends sehr schön aus, wenn das Licht von innen hindurch scheint. Neben den vielen historischen Gassen ist Kyoto vor allem für seine vielen Tempelanlagen berühmt. Wir werden die nächsten Tage noch einige davon besuchen.

Heute haben wir unter anderem den Nishiki Markt besucht. Er liegt in einer schmalen, historischen Arkade und bietet zum Großteil Lebensmittel an. Neben vielen verschiedenen Delikatessen (bei der Hälfte waren wir uns gar nicht sicher, was da angeboten wurde) gibt es in unseren Augen auch gewöhnungsbedürftige Speisen. Kleine rote Oktopusse, die am Spieß flambiert werden oder gebratene Spatzen am Spieß sind neben teurem Fleisch vom Kobe Rind hier öfter zu finden. Auch für Souvenirs, traditionelle Holzsandalen, Teetassen und anderen Schnickschnack wird man hier fündig. Natürlich zieht der Markt viele Touristen, aber auch Einheimische an. Nachdem wir uns eine Stunde mit der Menge durch die enge Passage gequetscht hatten, brauchten wir wieder ein bisschen Freiraum. Also sind wir zu zweit in eine der ikonischen Fotoboxen gegangen, die es überall in Japan gibt. Man kann mehrere Motive auswählen und muss natürlich auch die typischen Posen einnehmen. Das Beste daran ist eigentlich, dass die Grundeinstellung automatisch die Augen vergrößert und das Gesicht spitzer zulaufen lässt. Funktioniert bei Japanern ganz gut, die sehen dann wie eine Animefigur aus. Bei uns hat es die Augen so dermaßen vergrößert und die Gesichtsform verändert, dass wir aus dem Lachen nicht mehr rausgekommen sind. Anschließend kann man die Bilder dann noch nachbearbeiten und mit Stickern dekorieren. Voll verrückt, aber definitiv eine spaßige Sache, die man in Japan mal machen sollte 🙂

Gegen nachmittags ging es mir leider nicht mehr so gut. Ich hatte morgens schon Halsschmerzen und über den Tag kamen dann noch Kopf – und Gliederschmerzen dazu. Wir sind dann erstmal zurück ins Hotel und ich hab gleich Medizin genommen und mich ins Bett gelegt. Hoffentlich wird das schnell wieder!

29. Tag (Mittwoch, 27. September 2023)

Ich bin krank und fühle mich elend. Es ist leider nicht besser geworden über Nacht. Da ich vernünftig sein will, um morgen wieder fit zu sein, bin ich heute im Hotelzimmer geblieben. Chris hat mich mit Medizin, Tee und Misosuppe versorgt. Er ist für ein paar Stunden alleine losgezogen und hat den Heinan-Jingu Tempel  besucht und dort ein paar schöne Fotos gemacht. Ich hoffe, ich bin morgen wieder fit!

30. Tag (Donnerstag, 28. September 2023)

Ich bin noch nicht wieder völlig genesen, aber mit einer Ibuprofen intus geht es mir gut genug, um beim heutigen Ausflug dabei zu sein. Wir sind zum Rehpark nach Nara gefahren. Natürlich auch eine Touristenattraktion, aber wann kommt man Rehen schonmal so nahe, dass man sie streicheln und füttern kann?! Das konnte ich mir natürlich auf keinen Fall entgehen lassen! Eine Zug- und U-Bahnfahrt später kamen wir am Park an. Schon beim Aufgang warteten die ersten neugierigen Rehe auf uns. Es gab alle paar Meter einen Stand, an dem man Futter für die Rehe kaufen konnte. Für 200 Yen (umgerechnet 1,27 Euro) bekommt man einen Stapel Kekse, die man an die Rehe verfüttern darf. Klar, dass wir gleich die doppelte Menge gekauft haben. Rehe sind schlaue Tiere und sobald sie die Kekse in deiner Hand sehen, werden sie zu gefräßigen Nervensägen! Wir wurden ein paar mal mit dem Kopf gerammt, wenn es nicht schnell genug mit dem Füttern ging (spätestens da war uns klar, warum alle abgeschnittene Hörner haben) und als wir die letzten Kekse verfütterten, hat mich eines ordentlich in den Po gebissen.

Merke: Kehre einem hungrigen Reh nie den Rücken zu! Ansonsten war es allerdings ein tolles Erlebnis. Der ganze Park und die Tempelanlage sind voll mit Rehen und Hirschen von jung bis alt. Die meisten davon sind auch sehr friedlich, lassen sich streicheln und posieren regelrecht für Fotos.

Neben dem Park liegt der Todai- Ji Tempel. Das bedeutet übersetzt so viel wie „Großer Tempel des Ostens“. Hierbei handelt es sich um einen buddhistischen Tempel (Buddhismus und Shintoismus sind die beiden Hauptreligionen in Japan). Die riesige Haupthalle ist 57 Meter breit, über 50 Meter tief und fast 49 Meter hoch. Damit gilt sie als das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt! In ihr befindet sich die Statue des Großen Buddha. Eine riesige, aus Bronze gegossene Figur mit 18 Metern Höhe. Wir waren alleine schon von der Größe beeindruckt. Die Details und Verzierungen im Tempel und an den anderen Figuren um den Buddha herum waren auch wunderschön. Klar, dass dieser Tempel zum Unesco-Weltkulturerbe zählt! Anscheinend war heute auch großer Klassenausflugstag an den japanischen Schulen, denn als wir schon am Gehen waren kamen hunderte von Schülern in die Tempelanlage. Viele haben uns zugewunken und „Hello“ gerufen. Als wir dann zurück gewunken haben, wurde laut gekichert und sich sehr gefreut! Die Japaner sind einfach goldig, egal in welchem Alter! Wir hatten mal wieder einen tollen Tag. Ich war abends zwar doch ganz schön erledigt, aber froh, so gut durchgehalten zu haben.

31. Tag (Freitag, 29. September 2023)

Einen Monat sind wir nun schon unterwegs! Verrückt, denn diese 4 Wochen kamen uns viel länger vor. Wir haben aber auch schon drei Länder bereist und wirklich viel erlebt.

Den heutigen Tag haben wir dazu genutzt unsere Reise für Hokkaido zu planen. Hauptbestandteil davon war der Kauf des Japan Railway Pass (JR Pass). Den bekommt man als Tourist in Japan für 1,2 oder 3 Wochen und damit darf man mit allen regionalen Zügen, aber auch mit den Shinkansen (Schnellzüge) fahren. Zusätzlich gilt er auch noch für manche U Bahnen (je nach Anbieter). Schon mit der Fahrt nach Sapporo in Hokkaido lohnt sich der Pass!  Zuerst mussten wir online alle erforderlichen Daten angeben, dabei konnten wir auch gleich die Sitzplätze reservieren (ist in Japan übrigens kostenlos!). Abholen mussten wir den Pass dann persönlich am Hauptbahnhof in Kyoto. Die Schlange war leider sehr lang! Der Pass scheint wirklich beliebt zu sein! Vielleicht erklärt das auch warum er ab dem 1.Oktober 2023 statt 225 Euro pro Person 335 Euro kosten wird! Gut, dass wir uns das Ticket noch vorher besorgt haben und noch den „alten“ Preis bezahlen. Besonders das Fahren mit den Shinkansen ist sehr teuer. Wir nutzen unseren 7 Tage Pass jetzt für die Fahrt nach Sapporo (ca 12 Stunden), dort vor Ort für Ausflüge und auch für die Weiterfahrt nach Tokio. Damit lohnt er sich allemal.

Wir waren auch Wäsche waschen in einer 24 Stunden Wäscherei. Die gibt es hier recht häufig. Die Geräte sind Waschmaschine und Trockner in einem und kosten nicht viel. Fühlt sich auch gut an, endlich mal selber in der Hand zu haben, wie was gewaschen wird 🙂

Nachmittags fühlte ich mich dann doch wieder recht schlapp (bin doch noch nicht wieder 100% gesund), deswegen ist Chris alleine los. Er hat auch hier in Japan eine Tierorganisation gefunden, die wir filmisch gerne begleiten wollten. Er war bei Japan Cat Network und hat sich dort mit Susan Roberts, der Gründerin, getroffen.

Gastbeitrag Chris

Da sich Carina leider nicht wohl genug gefühlt hat, mit zum Interview zu kommen, stammen die nächsten paar Zeilen ausnahmsweise von mir. Die Amerikanerin Susan Roberts lebt und arbeitet seit mittlerweile 21 Jahren in Japan. Sie gründete das “Japan Cat Network”, eine Organisation von Katzenliebhabern, verstreut über ganz Japan, mit Haupt-”Stützpunkten” in Tokyo und Kyoto. Als Aufgabe des Programms sieht Susan nicht nur das Retten und Vermitteln einzelner Tiere in Not (was sie natürlich auch tut), sondern die Aufklärungsarbeit und Sterilisation von streunenden Katzen. In einem ausführlichen Interview schilderte sie mir unter anderem, wie das Projekt finanziert ist, was es bedeutet, Tag und Nacht für die Tiere verantwortlich zu sein und welche Hürden sie in Japan zu bewältigen hat. Das Ergebnis gibt es dann in ein paar Wochen als kurzen Film zu sehen. Der Dreh hat aber definitiv schon einmal viel Spaß gemacht und auch mein Katzenentzug wurde ein wenig gelindert. Nur für das nächste Mal merke ich mir, dass man keine Kamera auf dem Stativ frei herumstehen lassen sollte, wenn neugierige Katzen in der Nähe sind. Meine ZV 1 hat den Sturz aus knapp über einem Meter aber gut überstanden und beim Anknabbern meiner Kopfhörer ist auch nichts Schlimmeres passiert. 

Nach dem Dreh bin ich auf direktem Weg zurück ins Hotel und wir haben noch einen entspannten Abend mit Mikrowellenessen aus dem Supermarkt verbracht (was hier tatsächlich extrem lecker ist). Morgen übergebe ich wieder an Carina.

32. Tag (Samstag, 30. September 2023)

Heute gehts mir endlich besser und wir wollen unbedingt noch ein bisschen was sehen, bevor wir Kyoto übermorgen verlassen. Los ging es beim Arashiyama Bambuswald. Wir sind mit dem Zug Richtung Berge gefahren und dort im Nordwesten Kyotos ausgestiegen. Meterhoher Bambus bildet eine Art Wald, durch den mehrere Pfade führen. Das Sonnenlicht, dass durch die Zweige fällt erschafft eine tolle Atmosphäre. Zusätzlich ist es auch angenehm kühl unter dem Blätterdach. Japaner in traditionellen Kimonos kommen hierher um Fotos zu machen und die umliegenden Tempel zu besuchen. Rikschafahrer bieten hier auch ihre Dienste an (Die Rikscha ist übrigens eine Erfindung der Japaner). Hier allerdings nicht mit Fahrrad sondern von jungen Männern gezogen. Rund herum um dem Wald gibt es viele Souvenierstände und Restaurants. Es ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen in der Gegend. Wir haben uns hier noch ein Eis gegönnt. Für mich gabs einen Matcha Eis Latte (die Japaner lieben Matcha! Egal ob als Tee, Eis oder in allen möglichen Süßspeisen).

Weiter ging es zum Tempel Kinkaku-ji, dem goldenen Pavillon- Tempel. Den Namen verdankt er einem Pavillon inmitten eines kleinen Sees, dessen obere Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind. Die umgebende Anlage ist voll mit Pinien, Ziersträuchern und kleinen Tempelanlagen. Hier kann man sein Kleingeld loswerden, indem man aus etwas Entfernung Kleingeld in eine Schale treffen muss (Chris hat 3 mal getroffen, also ist das Glück hoffentlich auf unserer Seite), oder 100 Yen für ein Glückslos ausgibt. Das Los muss anschließend an ein Seil geknotet werden, damit sich die Weissagung erfüllt. Mehr konnten wir heute auch wirklich nicht für unser Glück machen. Ein toller Tag auf den Spuren der japanischen Traditionen.

Auf dem Heimweg sind wir noch mit einer Japanerin ins Gespräch gekommen. Sie wollte sich am Bahnhof in den Wartebereich setzen, in dem wir schon saßen, indem sie versuchte, die Notausgangstür zu öffnen, die sich jedoch nicht öffnen ließ. Wir winkten ihr zu und zeigten auf die richtige Tür. Sie bedankte sich dafür, dass wir so aufmerksam und hilfsbereit waren und so kamen wir ins Gespräch. Anscheinend färbt Japan schon positiv auf uns ab, wenn wir selbst für Einheimische höflich wirken 🙂 Vielleicht sind die Japaner aber auch untereinander gar nicht so höflich und respektvoll wie wir meinen. Wer weiß, auf jeden Fall hatten wir wieder einen schönen und ereignisreichen Tag.

33. Tag (Sonntag, 01. Oktober 2023)

An unserem letzten Tag in Kyoto waren wir noch am Fushimi Inari- Schrein. Eine riesige Shinto- Schrein Anlage mit tausenden orangen Torii (so heißen die Tore passenderweise auf japanisch). Wir sind von unserer Unterkunft zu Fuß aufgebrochen und haben noch eine kleine Wanderung durch den Wald unternommen. Weil wir falsch abgebogen sind haben wir die Anlage quasi vom Ausgang zum Eingang durchlaufen. Für die Route völlig egal und zumindest zu Beginn kaum andere Touristen auf den Wegen. Das Wetter war eigentlich optimal: nicht zu heiß und bewölkt. Trotzdem sind wir beim Aufstieg und den vielen tausend Stufen ganz schön ins Schwitzen gekommen (gut, dass man das auf den Fotos gar nicht so sieht).

Was man noch über den Schrein wissen muss:  

Inari bedeutet, dass der Schrein dem Reisgott gewidmet ist. Reis hat in der japanischen Kultur einen wichtigen Stellenwert, weshalb es viele Inari Schreine in Japan gibt. Dieser in Kyoto ist der Hauptschrein etwa eines Drittels aller Inari -Schreine in Japan. Er gehört zu den ältesten Shinto Schreinen und zieht mit die meisten Besucher an. Die orangen Torii, die an allen Wegen stehen, sind wie Alleen angeordnet und von Spenden errichtet worden.

Fuchs Statuen (Füchse gelten hier als Boten der Gottheit Inari) sind überall an den Schreinen zu finden, meist mit einem roten Lätzchen um den Hals oder einem Gegenstand im Maul. Uns hat es sehr gut gefallen! Die angelegten Wege und die tausenden leuchtend orangen Tore sind  wunderschön und sehr beeindruckend. Wir haben zahlreiche Fotos geschossen und auch viel gefilmt.

Anschließend sind wir schön durchgeschwitzt und erledigt zurück ins Hotel gelaufen. Unser Schrittziel wäre damit heute mehr als erreicht! Wir müssen heute noch packen und ein bisschen Sapporo planen, denn morgen geht es schon sehr früh los! 

Trotz meines kleinen Ausfalls haben wir doch viel in Kyoto unternommen und jede Menge gesehen. Besonders gefallen haben uns das historische Stadtbild und die vielen unterschiedlichen Tempel.