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WASHINGTON D.C.
324. Tag (Mittwoch, 17. Juli 2024)

Bevor wir nach Washington DC fahren, wollten wir uns erst einmal unsere Umgebung anschauen. Wir wohnen im wirklich hübschen und ruhigen Viertel Northwood mit alten Backsteinhäusern, außerhalb von Baltimore. Die Stadt hat leider seit vielen Jahren eine hohe Kriminalitätsrate und die Bevölkerung wandert verstärkt aus dem Stadtgebiet aus. Beim Durchqueren Baltimores hatten wir keinen so guten ersten Eindruck von der Stadt. Mal sehen, ob sich das die nächsten Tage noch ändert. In unserem Viertel fühlen wir uns aber sehr wohl und genießen die Ruhe. 20 Autominuten von uns entfernt befindet sich die „Hampton National Historic Site“, eine gut erhaltene Plantage von 1745. Colonel Charles Ridgely kaufte sich damals 1,500 Acre Land, um dort Tabak anzubauen.
Die Gebäude der Plantage spiegeln den damaligen Zeitgeist wieder und auch die damals herrschende Sklaverei wird thematisiert. Im Gebäude der Orangerie fanden wir viele Informationstafeln von der Gründung, über den Sklavenhandel bis zum Bürgerkrieg im Land. Über 150 Jahre war Hampton im Besitz der Familie Ridgely. In dieser Zeit haben sie sich (leider dank der Hilfe von Sklaven) ein eigenes Imperium aufgebaut. Auf der Historic Site kann man neben Gartenanlagen und riesigen hundertjährigen Bäumen auch die Originalgebäude besuchen. Neben dem imposanten Haupthaus, das heute leider geschlossen war (sehr ärgerlich, denn im Internet stand etwas anderes!), besuchten wir noch die alte Molkerei, die Pferdestallungen, das Haus des Vorarbeiters, die Arbeiterbaracken usw. Es gab jede Menge zu sehen und auch einiges zu staunen. So gab es damals z.B. schon eine Art Kühlschrank in Form einer Erdgrube, die das im Winter gesammelte Eis bis in den Sommer hin nicht schmelzen ließ. So konnten dort verderblich Lebensmittel über lange Zeit kühl gelagert werden.


Auch in der Molkerei wurde das kühle Flusswasser benutzt, um z.B. Sahne frisch zu halten. Eine Zeit des Fortschritts, jedoch nicht in jeder Hinsicht. Sklaven, besonders Afroamerikaner hatten zu dieser Zeit keinerlei Rechte und schufteten unter teils grausamen Bedingungen auf vielen solcher Plantagen im Land. Geschichten zu einzelnen Personen denen z.B. die Flucht gelang, oder die nach Aufhebung der Sklaverei ein anderes Leben führen konnten, fanden wir sehr spannend. Ein toller Einblick in die Geschichte des Bundesstaates Maryland mit all seinen Facetten. Für uns hat es sich gelohnt, trotz Temperaturen um die 40 Grad und viel Fußmarsch. Auf dem Rückweg zum Auto kreuzten noch drei Rehe unseren Weg und blieben eine Weile in der Nähe stehen. Ein schönes Ende für einen spannenden Tag.
Morgen werden wir die Hauptstadt Washington besuchen.
325. Tag (Donnerstag, 18. Juli 2024)
Heute ging es in die amerikanische Hauptstadt Washington DC. Der Weg dorthin war beschwerlicher als gedacht, denn sowohl in Baltimore, als auch im Umland sind die Straßen in extrem schlechtem Zustand. Alle paar Meter warteten tiefe Schlaglöcher und abfallende Straßenseiten auf uns. Wir kämpften uns durch den dichten Verkehr der Hauptstadt und fanden ein Parkhaus, das halbwegs bezahlbar war. Großer Pluspunkt: alle Museen und Gebäude sind kostenlos. Teilweise muss man sich anmelden, bezahlt aber nichts dafür. So war es auch bei der „Library of Congress“. Wir waren vor unserem Termin vor Ort (was gut war) und stellten uns in der langen Schlange der Besucher an. Selbst an einem Wochentag ist hier verhältnismäßig viel los. Die Library of Congress ist die größte Bibliothek der Welt! Insgesamt umfasst sie eine Sammlung von 175 Millionen Gegenständen. Darunter natürlich Bücher, aber auch Printmedien, Fotografien, Landkarten und Manuskripte.


Nachdem wir den Sicherheitscheck (ähnlich wie am Flughafen) erfolgreich bestanden hatten, gingen wir in die Haupthalle der Bibliothek, der sogenannten „Great Hall“. Das gesamte Gebäude ist im italienischen Renaissancestil erbaut. Neben wunderschönen Mosaiken auf dem Marmorboden finden sich jede Menge verspielter Details mit Symbolik an den Wänden. Neben Sternzeichen und der bildlichen Darstellung der Jahreszeiten gab es viel zu Entdecken. Bis hin zur Decke war jeder Quadratzentimeter aufwendig verziert. Im ersten Stock befand sich neben den schönen Treppenaufgängen noch ein Exemplar der Gutenberg Bibel. Sie entstand zwischen 1452 und 1454 in der Druckerwerkstatt von Johannes Gutenberg in Mainz. Im ersten Stock gab es zwei Ausstellungen zu sehen. Neben der Jefferson Library, der der damalige Präsident Thomas Jefferson seine eigene Sammlung nach einem Brand zur Verfügung gestellt hatte, gab es noch die Southwest- und die Treasures Gallery.
In der Southwest Gallery gastiert seit März 2022 die „Not an Ostrich“ Ausstellung. Dort wurden eindrucksvolle Fotografien verschiedener Künstler zwischen 1839 und heute gezeigt. Auf der gegenüberliegenden Seite in der Treasures Gallery wurden neben Kunst auch Audio- und Videoaufnahmen unter dem Titel „Collecting Memories“ präsentiert. Ein spannender Mix aus verschiedenen Zeitepochen und Kulturen. Von einem Balkon im Mittelteil des Gebäudes aus hatten wir einen tollen Blick auf den sogenannten „Reading Room“, dem Herzen der Bibliothek. Der aufwändig verzierte Lesesaal, der nach wie vor genutzt wird, erinnerte uns an die Bibliothek in Melbourne. Nach diesem imposanten Auftakt verbrachten wir den Rest des Tages draußen.


Heute war es mit „nur“ 27 Grad regelrecht kühl und dank des bewölkten Himmels auch sehr angenehm. Wir umrundeten das Kapitol (das Innere schauen wir uns morgen an) und liefen bis zum „Washington Monument“. Der riesige Obelisk mit seinen 169 Metern Höhe ist schon von Weitem zu sehen. Er wurde zu Ehren des ersten Präsidenten der USA errichtet und galt bei seiner Fertigstellung 1884 als höchstes Gebäude der Welt. Auch wenn er das mittlerweile nicht mehr ist, ist der riesige Turm dennoch beeindruckend. Patriotisch umringt von unzähligen Landesflaggen, war es ein toller Anblick. Ein weiterer Fußmarsch brachte uns bis zum „Lincoln Memorial“. Das zwischen 1915 und 1922 erbaute Gebäude wurde zu Ehren Abraham Lincolns, dem 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten, erbaut. Der im griechischen Stil geprägte Bau wird leider momentan restauriert, man konnte aber trotzdem ins Innere, in dem die riesige Lincoln Statue zu sehen ist.
Als Gegner der Sklaverei gründete Lincoln die konförderierten Staaten von Amerika, kämpfte im Sezessionskrieg und schaffte schließlich die Sklaverei in den USA ab. Der über 620 Meter lange Reflecting Pool vor dem Lincoln Memorial ist nicht nur dank dem Film „Forrest Gump“ weltberühmt, sondern dient auch als eine Art Spiegel für das erhöht liegende Washington Memorial. Am Ende des Pools, der mittlerweile Heimat diverser Entenfamilien ist, werden in einem Denkmal zum 2. Weltkrieg alle beteiligten Nationen und Soldaten gewürdigt. An der sogenannten „Freedom Wall“ werden Amerikaner, die im Krieg starben, in Form von goldenen Sternen geehrt. Ein toller Start in den ersten von mehreren Tagen in Washington. Nach knapp 20.000 Schritten ließen wir es für heute gut sein. Morgen kommen wir wieder und freuen uns schon auf den zweiten Teil 🙂

326. Tag (Freitag, 19. Juli 2024)

Unseren zweiter Tag in Washington begannen wir mit einem Besuch im „Smithsonian Natural History Museum“. So richtig überzeugt hat es uns nicht. Die Räume waren sehr klein und vollgestopft mit Ausstellungsstücken. Der Aufbau war labyrinthartig und wir wussten oft nicht, in welche Richtung es weiter ging. Großer Besucherandrang und laute Schulklassen erschwerten uns das Erlebnis noch zusätzlich. Da wir während unserer Reise schon in verschiedenen Natural History Museen waren und viel schönere gesehen haben (z.B. in Wellington), konnte dieses einfach nicht mithalten. Selbst der ausgestellte „Hope Diamant“ sah in seiner schlecht beleuchteten und traurig wirkenden, kleinen Vitrine nicht beeindruckend aus. Nach einer Stunde verließen wir das Museum wieder und machten uns auf den Weg zum Kapitol.

Dort hatten wir einen Timeslot für eine Führung durchs Innere gebucht. Da wir noch etwas Zeit hatten, umrundeten wir dieses Mal auch das Kapitol und schauten uns die Bronzestatuen am angelegten Teich an. Im Kapitol lief alles sehr koordiniert ab. Wir mussten uns rechtzeitig vor unserem Führungstermin anmelden und hatten anschließend noch die Möglichkeit, uns im Visitor Center umzuschauen. Nach einem 15 minütigen Kinofilm, bei dem wir beide beinahe erfroren wären (der Kinosaal wurde extrem heruntergekühlt), ging die Tour los. Mit Headsets ausgestattet folgten wir unserem Guide über Rolltreppen und durch verschiedene Gänge. Es herrschte großer Andrang und viele Gruppen bestanden aus 150- 200 Besuchern. In dem Gewusel war es gar nicht so einfach, die Gruppe nicht aus den Augen zu verlieren.
In der Rotunda war es unheimlich laut, da neben den großen Führungen mit Headset auch Privat-Führungen angeboten wurden. Die privaten Führer mussten schon fast schreien, um sich bemerkbar zu machen. Wir drehten alle unsere Lautstärke auf das Maximum, um irgendetwas zu verstehen. In dem Säulen gespickten Raum stehen mehrere Statuen, die jeden Bundesstaat repräsentieren und regelmäßig ausgetauscht werden. In der Kuppel bestaunten wir nicht nur die Architektur, sondern auch die riesigen Wandgemälde, die bedeutende Ereignisse in der amerikanischen Geschichte zeigen. Im letzten Saal, der „National Statuary Hall“, der ursprünglich für die Versammlungen genutzt wurde, bevor er zu klein wurde, werden verschiedene Statuen aufbewahrt. Sie zeigen bedeutende und bereits verstorbene Personen, von der Gründung Amerikas bis heute. Unser Guide hatte jede Menge spannender Fakten zu den einzelnen Personen. Nach der Führung holten wir uns erst einmal einen Kaffee, um uns aufzuwärmen (ich habe trotz eingepackten Pulli gefroren) und ließen die Informationen ein bisschen sacken.


Zum Abschluss des Tages wollten wir noch ins Smithsonian National Museum of the American Indian. Im Gegensatz zum Natural History Museum am Morgen war dieses Museum unglaublich toll. Schon die Architektur des Gebäudes war spektakulär. Das Innere war wie eine Art Schneckenhaus aufgebaut, in dem die Treppen kreisrund nach oben führten. Durch die kuppelartige Decke mit Oberlicht schien viel Sonnenlicht bis auf den Boden. Über 4 Stockwerke befasst sich dieses Museum ausschließlich mit der Kultur der Ureinwohner Amerikas. Ein Thema, das im heutigen Amerika immer vergessen zu werden scheint und leider auch in der Historie der Vereinigten Staaten meiner Meinung nach zu kurz kommt. Alle geschichtsträchtigen Ereignisse Amerikas werden (zumindest in Washington) erst ab seiner Gründung dargestellt.
Die eigentlichen Amerikaner, also die Indianer, oder korrekt bezeichnet „Native Americans“, denen das Land jahrhundertelang gehörte, finden in der amerikanischen Geschichte kaum Erwähnung. Umso beeindruckender war dieses Museum, das detailliert das Leben, Sprache, Literatur, Geschichte und Kunst der Indianer zeigt. Ein großer und wichtiger Part der Ausstellung beschäftigt sich mit der Enteignung ihres Landes durch die Siedler. Was freundschaftlich begann, wurde über Jahrzehnte mehr und mehr zum Problem der Ureinwohner. Absprachen wurden seitens der Siedler und später der Regierung nicht eingehalten und durch eingeschleppte Krankheiten und Abschlachtung der Bisons wurde ihre Lebensweise immer stärker bedroht. Da Platz für immer mehr Einwanderer geschaffen werden musste, wurden Indianer in Reservate gedrängt und viele Millionen von ihnen getötet. Diese brutale Vertreibung ging später als „Trail of Tears“ in die Geschichtsbücher ein.


So gilt das 19. Jahrhundert in Amerika nicht nur als Zeitalter der Entdeckungen, sondern steht auch für den Völkermord vieler indigener Stämme. Wie grausam und erfolgreich die Beinahe-Ausrottung der indianischen Kultur stattfand, wird sehr deutlich und schonungslos im Museum gezeigt. Wir hatten beide mehrfach einen Kloß im Hals. Bis heute leben die Indigenen in ihren zugewiesenen Reservaten und machen nur noch 2 Prozent der US Bevölkerung aus. Die amerikanische Geschichte hat definitiv zwei Seiten und eine davon ging als Verlierer vom Feld. Wir finden, die Ureinwohner sollten in der so gerne glanzvoll dargestellten amerikanischen Geschichte keinesfalls vergessen werden.
Ein großartiges Museum, das man in Washington unbedingt besuchen sollte! Wir haben dort 3 Stunden verbracht und waren – wenn auch oft sehr betroffen – auch wahnsinnig beeindruckt. So endete unser zweiter Tag in Washington.
327. Tag (Samstag, 20. Juli 2024)
Heute war mal wieder Auszeit angesagt. Unsere Füße brauchten mal einen Tag Pause (Chris hat sich schon eine Blase gelaufen) und wir mussten das bisher Erlebte auch einfach einmal sacken lassen. Der Tag verflog wie im Nu und aus dem geplanten Nichtstun wurden bei mir fast 6 Stunden Telefonat mit Familie und Freunden in Deutschland. Der eigentlich kurze Trip zum nahegelegenen Supermarkt wurde zu einer einstündigen Odyssee, da wir von einem deutschen Auswanderer angesprochen wurden. Was als nettes Gespräch begann, wurde irgendwann zu einer dubios klingenden Geschäftsnummer. Nach Aushändigen seiner Visitenkarte speisten wir ihn freundlich mit falschem Namen und E-Mailadresse ab und sahen zu, dass wir wieder zurück in die Unterkunft kamen. Ich schaffte es gerade noch, Yoga zu machen und schon war der Tag wieder vorbei. Morgen geht es ein drittes Mal nach Washington! Wir freuen uns schon auf den Rest.

328. Tag (Sonntag, 21. Juli 2024)

Tag 3 in Washington. Heute besuchten wir das „Weiße Haus“, den offiziellen Regierungssitz des amerikanischen Präsidenten. Dieses Gebäude einmal live zu sehen, wäre sowieso schon ein tolles Erlebnis geworden. Dass wir es ausgerechnet am heutigen Tag besucht haben, an dem Präsident Biden vom Wahlkampf zurückgetreten ist, war schon geschichtsträchtig. Auf den Straßen war davon tatsächlich nichts zu spüren und so erfuhren wir es erst aus den Nachrichten.
Ein Besuch des „National Archives Building“ ermöglichte uns einen Blick auf die drei wichtigsten Dokumente der amerikanischen Geschichte: die Unabhängigkeitserklärung, die US- Verfassung und die Bill of Rights. Die drei Schriftstücke aus Pergament sind in kaum beleuchteten Vitrinen ausgestellt und die Schrift ist so verblichen, dass zumindest wir nichts mehr lesen konnten. Natürlich geht es dabei mehr um den Symbolismus und den Patriotismus. Alle amerikanischen Besucher wirkten sehr ehrfurchtsvoll. Wir dachten bis zu meiner Recherche zum Tagebuch auch, dass es sich dabei um Kopien handelte. Tatsächlich haben wir aber die Originaldokumente aus dem 18. Jahrhundert gesehen. Da war Chris‘ Information aus dem Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“ wohl falsch.


Wir besuchten heute auch das „Jefferson Memorial“. Neben dem Washington- und Lincoln Memorial ist es eines der drei großen Denkmäler in Washington und ehrt den dritten Präsidenten der USA, Thomas Jefferson. In dem an das Pantheon erinnernde Gebäude steht eine große Bronzefigur von Jefferson. Umgeben vom großen West Potomac Park mit See ist das Memorial ein tolles Fotomotiv. An den Innenwänden sind verschiedene Auszüge aus Reden Jeffersons eingraviert. Er gilt nicht nur als einer der Gründerväter der USA, sondern auch als Hauptverfasser der Unabhängigkeitserklärung. Ein schöner Besuch, trotz heute deutlich wärmeren Temperaturen.
In der Nachmittagssonne liefen wir zu unserem letzten Halt für heute: die „National Gallery of Art“. Aufgeteilt in ein Ost- und Westgebäude findet man dort Kunst vom Mittelalter bis heute. Im West Building gab es Kunstgeschichte auf mehreren Etagen zu bestaunen. Alleine die Skulpturenausstellung war gigantisch. Kunstwerke wurden nach Jahrhundert und Herkunftsland unterteilt. Uns gefielen besonders die Gemälde der italienischen Renaissance und der niederländischen Künstler. Neben wunderschönen Gemälden gab es zwischen den Ausstellungsräumen noch riesige Gänge und Hallen mit einer offenen Kuppel mit „Hermes“- Springbrunnen darunter und einen Indoor Garten zu bestaunen. Alleine im Westgebäude verbrachten wir mehrere Stunden.


Nach einer kleinen Kaffee- und Verschnaufpause nahmen wir noch die moderne Kunst im Ostgebäude in Angriff. Dieses Gebäude ist glücklicherweise deutlich kleiner (die gleiche Menge hätten wir wohl nicht mehr geschafft). Von Installationen über Fotografien und Gemälde gab es hier jede Menge modern und contemporary Art zu sehen. Die offene Gebäudestruktur mit großen Treppenaufgängen gefiel uns auch sehr gut. Besonders beeindruckt haben uns hier die Bilder von Robert Longo. Auf gigantischen, mehrteiligen Leinwänden zeigt er neben dem Kapitol auch das Weiße Haus und den Supreme Court. Was auf den ersten Blick wie ein Foto aussah, entpuppte sich als Kohlegemälde! Richtig toll und ein schöner Abschluss für diesen ereignisreichen, geschichtsträchtigen und unseren persönlich letzten Tag in Washington.
329. Tag (Montag, 22. Juli 2024)
Eigentlich wollten wir heute noch ein bisschen in die Natur fahren und die Gegend um Baltimore erkunden. Aufgrund des Wetters wurde leider nichts daraus. Es regnete fast den ganzen Tag. Ob nun Aufgrund des Wetterumschwungs, oder der Anstrengung der letzten Tage, hatten wir beide ziemliche Kopfschmerzen und waren erledigt. Nach so vielen Museumsbesuchen und Informationen ist man irgendwann auch nicht mehr aufnahmefähig. Ich hatte schlecht geschlafen und hatte noch einige Tagebucheinträge nachzuholen. Neben der ganzen Social Media Arbeit wollten wir uns auch noch verstärkt in unser nächstes Ziel New York einlesen. Dorthin geht es morgen. Wir freuen uns schon sehr darauf! Krafttanken für den nächsten Städtetrip!

330. Tag (Dienstag, 23. Juli 2024)

Auf nach New York City! Wir verließen heute Vormittag Baltimore und machten uns auf die vierstündige Fahrt. Bei einem Zwischenstopp an einem Rastplatz stellten wir erstaunt fest, dass wir uns gerade in Delaware befanden, dem Heimatort von Joe Biden (steht tatsächlich auch so auf dem Schild). Was für ein Zufall! Zumal er sich dort auch aktuell aufhält. Wir merkten beide mal wieder, dass wir von der amerikanischen Geographie nicht viel Ahnung haben, bzw. nicht wirklich wissen, wo welche Bundesstaaten liegen. Ich nutzte die Weiterfahrt gleich mal, um mich via Google Maps weiterzubilden. So erfuhr ich auch gleich, dass unser Ziel New York nicht im Bundesstaat Conneticut liegt (wie ich dachte) und auch nicht im Bundesstaat New Jersey (wie Chris dachte). Tatsächlich ist New York ein Stadtstaat und seine Hauptstadt ist nicht mal New York sondern Albany! Soll noch einer sagen, man würde beim Reisen nichts lernen. Hoffentlich wissen wir das später mal alles noch. Unsere Unterkunft liegt im Stadtteil Hackensack, New Jersey. Downtown New York kann man sich einfach nicht leisten! Wir kamen rechtzeitig an und konnten unser Auto noch direkt an unserer Wohnung ausladen, bevor wir es abgeben mussten. New York werden wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß erkunden.
Da es mittlerweile schon 17 Uhr war, nutzten wir den restlichen Abend zum Wäsche waschen und die Planung für morgen.