304. Tag (Donnerstag, 27. Juni 2024)

Wir mussten heute erstmal richtig ankommen. Endlich haben wir mal wieder gut und lange geschlafen. In Costa Rica hatten wir in der ersten Unterkunft eine Baustelle nebenan, die täglich ab 6 Uhr früh in Betrieb war. In unserer zweiten Unterkunft haben wir viel geschwitzt und wurden auch regelmäßig von Brüllaffen geweckt. In unserer neuen Unterkunft ist es ruhig und dank Klimaanlage auch angenehm von den Temperaturen. Kaum zu glauben, aber hier ist es noch heißer als in Costa Rica! Wir haben deutlich über 30 Grad und eine ähnlich hohe Luftfeuchtigkeit. Da man aber so ziemlich überall hin nur mit dem Auto kommt, ist die Abkühlung zwischendurch garantiert.

Zusätzlich geht hier fast durchgehend ein leichter Wind, der die Wärme deutlich angenehmer macht. Unsere erste Amtshandlung heute war es uns einen  Kaffee zu holen und in den Waschsalon zu fahren. Wir haben wirklich nichts mehr zum anziehen! Danach fuhren wir noch in ein Einkaufszentrum, um für Chris noch eine luftige Hose zu kaufen. Ich brauchte noch ein bisschen Kosmetik. Anschließend ging es noch in den Supermarkt (hier gibt es auch Aldi!), um uns mit ein paar Lebensmitteln einzudecken. Danach war der Tag auch schon wieder fast rum. Unser erster Eindruck von Fort Lauderdale (hier wohnen wir nämlich) ist sehr positiv. Es wirkt ruhig und sauber und die Menschen sind freundlich. Wir freuen uns schon auf die nächsten Tage.

305. Tag (Freitag, 28. Juni 2024)

Heute Vormittag fuhren wir in den Süden von Fort Lauderdale. Hier am sog. „Riverwalk“ kann man am angelegten Kanal entlang gehen. So stellt man sich Florida vor: Yachten, Palmen und Sonnenschein. Die Gehwege waren blitzsauber, mit vielen Sitzmöglichkeiten und Blick auf moderne Gebäude. Dazwischen gab es verschiedene Denkmäler, z.B. zum Krieg, für Polizisten, oder zum Gedenken an den 11. September. Yacht an Yacht reiht sich im Kanal, der durch mehrere Brücken beide Seiten miteinander verbindet. Optisch hat es etwas von einem Mix aus Singapur und Sydney.

Hier gibt es jede Menge Palmen, tropische Pflanzen und Reptilien in allen Formen und Farben. Fast könnte man denken, man wäre wieder in Costa Rica, wenn man sieht, wie ein großer, grüner Leguan an einer Palme hochklettert. Daneben sitzen dann aber Eichhörnchen im Baum. Eine verrückte Mischung aus Nordamerika und Karibik. Wir liefen den Kanal entlang und waren ganz froh um die vielen schattenspendenden Bäume. Auch hier kommt man schon beim Spazierengehen ins Schwitzen. Es gab auch ein paar historische Häuser zwischen den modernen Hotelkomplexen zu sehen. Ich hielt am Kanal die Augen nach den Manatees (Seekühe) offen. Mehrere Hinweisschilder bitten Bootsbesitzer um Rücksicht auf die Tiere im Kanal. Sie schwimmen gerne in den ruhigen Kanal Gewässern und fressen dort Seegras vom Grund. Sie werden leider oft von Booten und deren Außenbordmotoren verletzt, da sie sich nur langsam fortbewegen. Gesehen haben wir leider keines, doch das steht auf unserer Florida Liste ganz weit oben!

Gegen Mittag fuhren wir für eine kleine Siesta zurück in die Unterkunft. In der Mittagshitze ist es im Freien wirklich kaum auszuhalten.

Am späten Nachmittag zogen wir nach einem heftigen Regenschauer noch einmal los. Wir fuhren zum „Hugh Taylor Birch State Park“. Der Park bietet neben toller Natur Freizeitaktivitäten und einige heimische Wildtiere. Den Rundweg kann man mit dem Auto abfahren, an mehreren Parkplätzen aussteigen und sich umschauen. Wir entdeckten viele verschiedene Eidechsenarten. Auch einen Waschbären sahen wir bei den Mülleimern eines Picknickplatzes. Eine Seekuh bekamen wir im dunklen Flusswasser leider auch hier nicht zu Gesicht. Was uns zuerst zu amerikanisch vorkam, (überall mit dem klimatisierten Auto hinfahren) hat durchaus seine Vorteile. Den Park bei den Temperaturen komplett zu Fuß ablaufen zu müssen hätte uns wahrscheinlich umgebracht.

Im Schatten der Bäume warteten jede Menge hungrige Mücken auf uns, weshalb wir ganz froh waren, uns immer wieder ins kühle, mückenfreie Auto retten zu können. Neben weiten Mangrovengebieten steht ein großer Banyan Baum im Park. Der tropische Feigenbaum wächst in vielen tropischen Regionen der Welt und bildet viele Luftwurzeln aus, die wie ein gigantisches Netz wirken. Ein toller Anblick, der den Besuch trotz Mosquito-Schwärmen wert war. Am Ende des Parks hat man noch Zugang zum Meer. Der weiße Sandstrand scheint endlos lang zu sein. Wir liefen ein Stück entlang der Küste und versuchten, unsere Füße im Wasser ein wenig vom heißen Sand abzukühlen. Selbt das Meer hat hier Badewannentemperatur! Ein toller Ausflug in die Flora und Fauna Floridas. Verschwitzt und erschöpft fuhren wir zurück in unsere Unterkunft. Morgen werden wir uns Miami anschauen.

306. Tag (Samstag, 29. Juni 2024)

Heute wollten wir uns Miami ansehen. Von unserer Unterkunft in Fort Lauderdale fuhren wir ca. 45 Minuten in die Stadt. Wir hatten uns vorab ein Parkhaus rausgesucht und wollten den berühmten Miami Beach entlang laufen. Leider hatten wir nicht mit so vielen Menschen gerechnet! Dass am Wochenende mehr los sein würde als unter der Woche, war uns klar, doch dass es so voll sein würde, hatten wir nicht erwartet. Das Parkhaus war voll, sowie alle anderen Parkplätze. Der Rest der Straßen ist nur für Anwohner. Nach einstündiger Suche strichen wir frustriert die Segel. Irgendwann waren wir schon so weit außerhalb, dass es über eine Stunde gedauert hätte, zurück zu laufen. Zumindest sahen wir bei der „Rundfahrt“ so auch ein bisschen was von der Stadt.

Zum Miami Beach kommt man nur über eine riesige Autobahnbrücke. Auf der Brücke hatten wir einen tollen Ausblick auf die Skyline und den Hafen. Dort liegen die größten Kreuzfahrtschiffe vor Anker, die wir jemals gesehen haben. Amerika ist wirklich das Land der Superlative. Alles scheint hier eine Nummer größer zu sein, als wir es gewohnt sind. Der Himmel wurde immer bewölkter und das Wetter drückender. Wir beschlossen, heim zu fahren und nochmal an einem anderen Tag zu kommen. Aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Gut, dass wir lange genug hier sind, um auch solche Tage zu haben. Zurück in der Unterkunft überlegten wir noch, an den Strand in der Nähe zu fahren, als es anfing zu regnen. Das sollte heute einfach nicht sein. Das Wetter für die nächsten Tage ist eher regnerisch angesagt, also werden wir morgen spontan entscheiden, was wir machen.

307. Tag (Sonntag, 30. Juni 2024)

Nach einem morgendlichen Telefonat nach Hause wollten wir heute noch einmal den Ausflug zum Strand wagen. Leider goss es ab Vormittag dermaßen aus allen Eimern, dass wir die Wohnung nicht verlassen konnten. Dieses Mal war es auch kein kurzer Schauer, sondern es regnete sich richtig ein und hörte bis 16 Uhr nicht mehr auf. Genug Zeit, die nächsten Tage etwas präziser und wetterabhängiger zu planen. Das Wetter soll noch bis Mittwoch sehr regenreich bleiben. Wir werden es trotzdem morgen noch einmal mit Miami versuchen. Wenn die Prognosen stimmen, soll es ab Mittag nicht mehr regnen. Wir drücken die Daumen!

In unserer Unterkunft fühlen wir uns wohl und es gibt Schlimmeres als zu entspannen 🙂

308. Tag (Montag, 01. Juli 2024)

Die Wettergötter sind wieder auf unserer Seite! Heute ging es nochmal nach Miami. Dieses Mal bei bestem Wetter und freien Parkplätzen! Wir starteten im Miami Design District. Neben exklusiven Modegeschäften gibt es hier auch jede Menge Architektur zu bestaunen. Ausgefallene Sitzmöglichkeiten und Installationen warteten hinter jeder Ecke. Ein Blickfang ist der sog. „Flyˋs Eye Dome“. Die geodätische Kuppel steht auf einem Innenhof, umgeben von Palmen und Luxusmarken. Coole Skulpturen und Installationen findet man hier neben extravaganten Cafés und Modelabels. Ein verrückter Mix, der optisch aber wunderbar zusammen zu passen scheint. Das war ein spannender Ausflug in die luxuriöse Ecke Miamis. Schon unser Parkhaus war wie ein Kunstobjekt gestaltet. Neben einer ausgefallenen Fassade gibt es hier im obersten Stockwerk auch eine Rutsche und eine Art Klettergarten. Da ließ sich Chris mit Kamera bewaffnet natürlich nicht lange bitten 🙂

Unser nächster Stopp führte uns noch tiefer ins Künstlerviertel der Stadt. Im „Wynwood Art District“ sieht man Kunst an jeder Ecke. Bemalte Hausfassaden, geschmückte Telefonmasten und Graffiti, wohin man auch sieht. Hier gab es wirklich jede Menge zu sehen. Ein Besuch der „Wynwood Walls“ stand auch mit auf unserem Programm. Die Ausstellung bietet eine Sammlung der besten Streetart von Miami. Von großen Wandgemälden bis hin zu Skulpturen aus den unterschiedlichsten Materialien war hier alles dabei. Eine richtig tolle Kunstgalerie für eine Art von Kunst, die nicht immer den besten Ruf genießt. Graffiti kann sehr viel mehr sein als Vandalismus an Wänden. Uns hat es richtig gut gefallen, auch wenn man es  bei gefühlten 40 Grad nicht lange in der prallen Sonne aushielt.

Anschließend besuchten wir noch den berühmten Miami Beach. An dem breiten weißen Sandstrand  mit einer Reihe von Palmen im Hintergrund kommt echtes Beach Feeling auf. Wir liefen entlang der Promenade und schauten uns neben der Sonne, Strand und Palmen auch die Gebäude an. Entlang des Miami Beach findet man nämlich eine Reihe wunderschöner Art Deco Häuser. Die meisten davon sind Hotels oder Restaurants. Neben den top gepflegten Fassaden findet man hier auch hin und  wieder einen Oldtimer vor den ikonischen Gebäuden. Klar, dass wir auch hier jede Menge Fotos machen mussten. Genauso haben wir uns Miami vorgestellt!

Nach mehreren Stunden in der Sonne, waren wir ganz schön erledigt. Am späten Nachmittag traten wir verschwitzt, aber glücklich, die Heimreise an. Ein richtig toller und abwechslungsreicher Tag.

309. Tag (Dienstag, 02. Juli 2024)

Der gestrige Ausflug hängt uns noch etwas nach und ein bisschen Sonnenbrand haben wir leider auch bekommen. Heute wollten wir es etwas ruhiger und vor Allem schattiger angehen. Wir besuchten das „Gumbo Limbo Nature Center“. Neben einem Schmetterlingsgarten und Wanderwegen in der heimischen Flora und Fauna, beherbergt das Zentrum auch eine Schildkröten Rettungs- und Aufzuchtstation. Ab Juni schlüpfen hier Meeresschildkröten an den Stränden. Das Zentrum zählt und schützt die bedrohten Arten. Auch ausgewachsene Tiere werden hier behandelt, aufgepäppelt und zurück ins Meer gelassen. Fischerhaken, Boote und Schleppnetze stellen, wie überall auf der Welt, auch hier eine große Bedrohung für die Schildkröten dar. Das freundliche und engagierte Team setzt sich nicht nur für den Arterhalt sondern auch für zukünftige Lösungen ein. So haben sie z.B. Ein Fischfangnetz designt, dass Meeresschildkröten erlaubt, heraus zu schwimmen und nicht im Netz hängen zu bleiben und zu ertrinken.

Eine tolle Idee, die zukünftig hoffentlich noch vielen Schildkröten das Leben retten wird. Ein großes Aquarium mit einheimischen Fischen gab es ebenfalls zu sehen. Einfach ein beruhigender Anblick, den Fischen beim Vorbeischwimmen zuzusehen. Dieses Mal ganz ohne selbst nass zu werden! Dank unseren bisherigen Erfahrungen durch das Tauchen und dem Besuch des Schildkröten Centers in Tahiti konnten wir heute voll mit unserem Wissen punkten. Wir unterhielten uns ein bisschen mit den Angestellten und spendeten noch etwas Geld bevor wir gingen. Solche Organisationen muss man einfach unterstützen, zumal hier nicht einmal Eintritt verlangt wurde. Nach einem Spaziergang durch den Schmetterlingsgarten und dem angrenzenden Mangrovenwald fuhren wir wieder heim. Für heute war das völlig ausreichend. Morgen wollen in die Everglades und zu den Alligatoren fahren.

310. Tag (Mittwoch, 03. Juli 2024)

Denkt man an Florida, denkt man auch gleich an die Everglades und an Alligatoren. Genau die wollten wir uns heute einmal genauer anschauen. Wir besuchten den „Gator-park“, der neben Wissen über Alligatoren auch eine Airboat -Tour anbietet. Die Everglades sind ein riesiges tropisches Marschland, das fast den kompletten Süden Floridas einnimmt. In dem sumpfigen Biotop wachsen verschiedene Wasserpflanzen und natürlich leben hier auch jede Menge Tiere. Mit einer kleinen Gruppe von Touristen fuhren wir mit dem Airboat hinaus aufs Wasser.

Da die Brutzeit der Alligatoren schon begonnen hat, wurden wir von Anfang an darauf vorbereitet, wahrscheinlich keines der Tiere zu sehen. Kaum waren wir 3 Minuten unterwegs entdeckten wir schon den ersten Alligator! Er verschwand seitlich im Unterholz als wir mit dem Boot näher kamen. Unser Guide erzählte uns viel über die einheimischen Gewächse und über die Everglades im Allgemeinen. Wir hatten die schmale Zufahrt zur Anlegestelle noch nicht ganz verlassen, da tauchte der nächste Alligator auf. Wir saßen ganz vorne links im Boot und dieses Mal schwamm das Tier links am Boot vorbei. Aus der Nähe sind sie schon ganz schön groß! Wirklich beeindruckend, wenn so ein Tier nur 1,5 Meter neben dem Boot an einem vorbeischwimmt.

Als wir auf freier Fläche waren, gab unser Guide Vollgas. Wir flogen nur so über das Wasser und drifteten in den Kurven. Ein Riesenspaß, den man unbedingt mal machen muss. Beim nächsten Stopp stellten wir erstaunt fest, dass das Wasser sehr klar ist. Einen Sumpf hatte ich mir anders vorgestellt. Tatsächlich kann man an den meisten Stellen bis auf den Grund sehen, da das Wasser im Schnitt nur 50 cm tief ist. Wunderschöne Seerosen und andere Gewächse bilden kleine schwimmende Inseln. In diesem dichten Geflecht verstecken sich gerne die Babyalligatoren. Hier finden sie Schutz vor Fressfeinden. Wir entdeckten auch hier ein Tier. Mit 2 Jahren sind sie gerade einmal 30 bis 40 cm groß und sehen irgendwie aus wie zu groß geratene Geckos. Sie wachsen jährlich 30 cm und werden so bis zu 5 Meter lang und im Schnitt 50 Jahre alt. Faszinierende Tiere, vor denen man auf jeden Fall den nötigen Respekt haben sollte.

Im Gegensatz zu den aggressiven Krokodilen (die es hier übrigens auch gibt) greifen Alligatoren eher selten Menschen an. Sie fressen in erster Linie Fisch und sind scheu. Vorsichtig sollte man in Florida beim Baden aber trotzdem sein. Die Tiere sind im Wasser sehr gut getarnt und vom Ufer nur schwer zu erkennen. Neben Alligator und Krokodilen gibt es auch Phytons in den Everglades. Diese großen Schlangen werden über 5 Meter lang und stellen seit den 80er Jahren eine große Gefahr für die einheimische Tierwelt dar. Sie fressen Vögel, Säugetiere und auch kleinere Alligatoren. Als invasive Art dürfen sie mittlerweile gefangen werden. Einige Infos und eine wilde Airboat-Fahrt später fuhren wir wieder zurück zum Anlegesteg. Auf der Rückfahrt sahen wir nochmal einen Alligator, der wieder auf unserer Seite des Bootes entlang schwamm. Dieser kam sogar noch näher und war noch größer! Wir hätten nur den Arm ausstrecken müssen, um ihn zu berühren (haben wir natürlich nicht!). Mehr konnten wir uns von dieser Airboat- Tour wirklich nicht wünschen.

Im Anschluss gab es noch eine kleine „Show“ für die Besucher. Einer der Parkwächter stand in einem Gehege mit 4 ausgewachsenen Tieren. Er zeigte uns auch zwei Jungtiere und erklärte den Unterschied zwischen Krokodil und Alligator. Uns gefiel, dass die Tiere nicht in engen Käfigen gehalten werden und „showmäßig“ gefüttert werden, wie auf vielen der Krokodilfarmen. Hier ging es mehr um das Vermitteln von Wissen und einen respektvollen Umgang mit den Tieren. Mit ein paar Witzen und der lockeren Art der Mitarbeiter war das eine tolle Erfahrung. So viel hatten wir uns von dem Ausflug gar nicht versprochen. Nachdem wir uns noch ein bisschen auf dem Gelände umgesehen hatten, traten wir wieder den Heimweg an.

Ein richtig toller Tag in den Everglades 🙂

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