202. Tag (Montag, 18. März 2024)

Heute ging es zu unserer nächsten Unterkunft in Valla Beach. Der kleine Ort Valla liegt ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen Sydney und Brisbane. Das Wetter war den ganzen Tag regnerisch, also verpassten wir bei der knapp 6 stündigen Autofahrt nicht viel. Wir haben für die nächsten 3 Tage ein süßes, kleines Cottage gemietet. Es liegt sehr ruhig in einem privaten Garten und nah am Strand. Nach einem Einkauf im nächstgelegenen Supermarkt wurde es schon dunkel, deswegen werden wir erst morgen die Umgebung erkunden und hoffentlich scheint dann auch wieder die Sonne.

Soweit gefällt es uns aber sehr gut hier. Nach einem leckeren Abendessen, das wir uns dank richtiger Küche auch wieder selbst kochen konnten, kümmerten wir uns noch um die Website und das Tagebuch.

203. Tag (Dienstag, 19. März 2024)

Wir wachten heute Morgen auf und wider Erwarten schien die Sonne! Gut, dass sich der Wetterbericht auch in Australien hin und wieder täuscht. Wir beschlossen, zuerst den Strand nahe unserer Unterkunft zu besuchen. Nach wenigen Minuten zu Fuß waren wir schon da. Wunderschöner weißer, feiner Sand und kaum Menschen vor Ort. Wir liefen ein gutes Stück an der Brandung entlang und beobachteten die Wellen. Das Wasser ist hier am Pazifik deutlich kälter, als wir es bis jetzt von Asien gewohnt sind. Die Lust zu Baden vergeht einem sowieso, da neben den kühlen Wassertemperaturen auch ein starker Wellengang herrscht. Nicht zu vergessen natürlich die Warnschilder vor Haien!

An der Ostküste Australiens gibt es statistisch gesehen die meisten Vorfälle mit Haien. Das liegt zwar mehr daran, dass dort mehr Menschen leben als an der Westküste, wo die Hai Anzahl angeblich höher ist, wir wollten unser Glück aber lieber nicht herausfordern. Die Aussieˋs scheinen da deutlich entspannter zu sein (wie eigentlich immer). Wir sahen Familien mit kleinen Kindern im Wasser. Vermutlich muss man hier aufgewachsen sein, um ohne Furcht ins Meer zu gehen.

Mir wäre es sowieso zu kalt und da wir am Great Barrier Reef noch tauchen gehen wollen, kommen wir ja noch ins Wasser. Mein lieber Mann hat sowieso schon die ganze Zeit Panik und berichtet mir über jede Hai-Attacke in australischen Gewässern. 

Nach der Strand-Erkundung liefen wir zurück zur Unterkunft und fuhren mit dem Auto zur sog. „V-Wall“ im Nachbarort Nambucca. Hier gibt es einen angelegten Pier aus großen Steinen, die von Besuchern bemalt werden dürfen. Wir entdeckten von Liebesbekundungen über Zeichnungen, Urlaubserinnerungen und auch Gedenksteinen, viele schöne Details. Das Schönste daran ist, dass hier niemand etwas beschmiert, übermalt oder beschädigt. Es gibt keine negativen Symbole oder Wörter. Nur schöne Erinnerungen sind hier zu finden. Vermutlich ist sowas nur in diesem Land möglich, wo jeder achtsam und freundlich mit seinen Mitmenschen umgeht. 

Wir liefen vom Pier noch zum Strand hinunter und beobachteten ein paar Fischer beim Angeln. Das scheint hier in Küstennähe neben Golfen auch ein Lieblingshobby der Australier zu sein.

In den Bäumen entlang des Piers entdeckten wir wieder jede Menge Kakadus und kleine Papageien. An diesen süßen Kerlchen können wir uns gar nicht satt sehen. Die Rosakakadus sind besonders hübsch. Hier am Pier sind sie an Menschen gewöhnt und so kam Chris mit seiner Kamera ziemlich nah ran.

Ein toller Tag bei super Wetter. Wir freuen uns schon auf Morgen.

204. Tag (Mittwoch, 20. März 2024)

Auch heute waren die Wettergötter auf unserer Seite und so machten wir einen Ausflug zum „Dorrigo Nationalpark“. Schon die einstündige Fahrt dorthin war toll. Wir fuhren durch kleine Ortschaften und vorbei an jeder Menge Weideland, Farmen und Kühen. Alles wirkte ein bisschen als wäre die Zeit hier vor ein paar Jahrzehnten stehen geblieben. Alles ist herrlich grün und üppig. Es gibt auch viele Berge und Wälder. Wir fuhren immer tiefer und höher in die Waldlandschaft, die hier den Tropen zum Verwechseln ähnlich sieht. Bei Australien denkt man ja schnell an Hitze und trockenes Outback. Tatsächlich gibt es hier aber auch Regenwälder und tropische Pflanzen zu finden. Der Dorrigo Nationalpark besteht zum größten Teil aus Regenwald. Es gibt mehrere Wanderwege durch den Park. Wir entschieden uns für einen dreistündigen Trail mit Wasserfällen und marschierten los.

Der Park gehört zum UNESCO Weltnaturerbe und bietet neben uralten riesigen Bäumen jede Menge toller Pflanzen, Vögel und Reptilien. Es gibt einen Skywalk, von dem wir einen tollen Blick über den riesigen Park hatten. Die beiden Wasserfälle an denen wir vorbeikamen, waren wunderschön. Wir entdeckten viele kleine Salamander auf Steinen und an Bäumen am Wegesrand. Sogar eine große schwarze Schlange kreuzte unseren Weg wenige Meter vor uns. Da hier sehr viele Schlangenarten giftig sind, hielten wir gebührenden Abstand. Wir konnten sie noch vom Weg aus filmen, bevor sie im Unterholz verschwand. Chris machte noch Bekanntschaft mit einem Blutegel, der gerade versuchte, sich an seinem Knöchel festzusaugen. Er konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Schuh schlüpfen, an den der eklige Wurm gerade hoch kletterte. Ihn dann aber wieder vom Schuh abzubekommen, war gar nicht so einfach. Die Biester saugen sich wirklich ganz schön fest. Die will man lieber nicht auf der Haut haben. Nach dem über 3 stündigen Marsch über Stock und Stein und diversen Steigungen waren wir ganz schön erschöpft.

Das tropisch feucht-warme Klima sind wir schon gar nicht mehr gewöhnt! Wir holten uns im angrenzenden Parkcafe noch ein kaltes Getränk und machten uns dann wieder auf den Heimweg. Auf dem Weg zurück hielten wir noch beim „Urunga Boardwalk“. Ein langer Holzpfad führt dort über die Meeresbucht, Zugangsflüsse und Mangrovenbereiche. Dank Schautafeln lernt man etwas über dieses faszinierende Ökosystem. Den ganzen Weg schafften wir gar nicht mehr, denn am Himmel brauten sich dunkle Wolken zusammen. Wir beschlossen noch schnell zum Supermarkt und anschließend zurück in die Unterkunft zu fahren. Es fing an zu Regnen als wir wieder in unserem Cottage waren. Nach einer heißen Dusche und Abendessen, schlief ich ein sobald ich im Bett lag. Ein richtig toller Tag mit vielen wunderschönen Eindrücken. Morgen geht es für uns schon weiter nach Brisbane.

Onkel Peter's Feedbacktool