RAJA AMPAT
178. Tag (Freitag, 23. Februar 2024)

Wir haben es geschafft und sind an einem unserer absoluten Sehnsuchtsorte angekommen: Raja Ampat. Das indonesisches Archipel befindet sich mitten im pazifischen Ozean. Ein Traumziel für Taucher, das nicht ganz einfach zu erreichen ist. Wir sind froh, nicht von Deutschland gestartet zu sein, denn dann hätte die Anreise knapp 2 Tage gedauert. Uns hat die Anreise von Bali aus schon gereicht. Wir sind heute um 2 Uhr früh in Denpasar ins Flugzeug gestiegen. Der günstige Nachtflug hat uns wieder einmal verführt. 4 Stunden später sind wir auf Sorong, einer der Hauptinseln gelandet. Der Flug war sehr turbulent und dementsprechend hatten wir kaum geschlafen. An dem geschäftigen Flughafen suchten wir uns einen Taxifahrer und ließen uns zum Fährhafen fahren. Außer dem Flughafen und der Fähranlegestelle gibt es hier nicht viel! Am Hafen warteten wir dann noch knapp eine Stunde, bis der Ticketschalter öffnete. Nach einem langen und etwas konfusen Kauf von Tickets für die Fähre und einer Art Hafengebühr ging es aufs Schiff. Es war extrem voll, stickig und heiß. Wir hatten noch Glück, dass sich in unserer Sitzreihe ein Ventilator befand. Der bewegte zwar nur die stickige Luft hin und her, aber besser als nichts. Die zwei Sitzreihen neben uns bekamen Teile von Pappkartons ausgeteilt, um sich damit Luft zu zufächeln. Mit der Fähre schipperten wir dann nochmal 2 Stunden über den Ozean.
Wir erreichten die Insel Waisai am Vormittag und hatten das Gefühl, schon seit 20 Stunden unterwegs zu sein. Über unser Resort hatten wir einen Fahrer organisiert, der uns am Hafen abholte. Er fuhr uns auf dem Weg gleich noch bei unserer Tauchschule vorbei, wo wir unser Equipment anprobierten und alles weitere klärten. Sehr praktisch, wenn Divecenter und Unterkunft zusammen arbeiten. Danach ging es dann ins Coriana Dive Resort. Da es auf der Insel, außer ein paar Tauchschulen und Resorts, nicht viele andere Unterkunftsmöglichkeiten gibt, haben wir uns hier für das All inclusive Programm entschieden. Die Angestellten waren super nett und zeigten uns unsere Unterkunft für die nächsten 6 Tage. Wir haben einen von 6 Bungalows am Meer. Die Häuschen stehen auf Stelzen und sind über einen Steg miteinander verbunden. So stellt man sich das Paradies vor! Wir bekamen gleich noch etwas zum Mittagessen und nach einer erfrischenden Dusche legten wir uns erstmal aufs Ohr.
Auch mal ganz schön, wenn man sich selbst um nichts kümmern muss! Wir bekommen Getränke und alle Mahlzeiten im Restaurant am Ende des Steges.
Wir sahen wohl einen der schönsten Sonnenuntergänge aller Zeiten und freuen uns sehr auf die kommenden Tage. Vom Steg aus konnten wir die Fische an uns vorbeischwimmen sehen. Morgen früh werden wir von unserem Divecenter mit dem Boot gleich hier abgeholt. Insgesamt werden wir 4 Tage lang je 3 Tauchgänge pro Tag machen und freuen uns unheimlich darauf.

179. Tag (Samstag, 24. Februar 2024)

Nach einem leckeren Frühstück starteten wir heute morgen um 8:30 ins Tauchabenteuer. Unser Divemaster Jecky und seine Crew holten uns mit einem kleinen Boot direkt am Hotel ab. Insgesamt machten wir heute 3 Tauchgänge, von denen einer schöner war als der andere. Los ging es bei Mioskun Point, gefolgt von Arborek (Jetty) und Sawamoarek (Jetty). Die Fische, die wir hier zu Gesicht bekommen haben, sind doppelt so groß wie bisher gesehen. Wir sahen riesige Kugelfische und Baracudas und viele große Fischschwärme.
Besondere Highlights waren ein Teppichhai, eine Schildkröte, zwei große Muränen und die Fütterung der Fische im letzten Tauchgang. Wir waren umringt von riesigen Fledermaus- und Lippfischen, die sich auf das Futter aus Jeckyˋs Hand stürzten. Sie streiften unsere Körper, so nah kamen sie uns. Ein wirklich toller erster Tauchtag, nach dem wir uns fragen, was denn da die nächsten Tage noch kommen soll?! Für unsere Mittagspause legten wir auf der kleinen Insel Arborek an. So stellt man sich das Paradies vor: Weißer Sandstrand, langer Holzsteg, kleine Hütten und tropische Pflanzen. Während dem Essen (unser Hotel hat uns Lunchboxen mitgegeben) konnten wir die Fische unterhalb des Stelzenhauses vorbeischwimmen sehen. Als würde man von oben in ein Aquarium schauen. Hier kann man auch mal zwei Stunden verbringen und auf zwei andere Tauchgäste warten. Unseren zweiten Tauchgang beendeten wir zwischen den Pfählen des Anlegestegs in Arborek.


Hier war jede Menge los und auch viele große Fische zu sehen. Unglaublich, welche Vielfalt es hier an Meerespflanzen und Tieren gibt. Nach dem letzten Tauchgang setzten wir die zwei anderen Taucher wieder bei ihrer Gruppe ab und fuhren zurück zu unserem Resort. Der Heimweg dauerte länger als geplant, da unser Bootsmotor nach ein paar Meilen nur noch mit halber Kraft funktionierte. Dafür bekamen wir einen bombastischen Sonnenuntergang auf offener See zu sehen und hatten heute ja sowieso nichts anderes mehr vor 🙂 Wir sind sehr froh, uns für diesen Tauchurlaub hier auf Raja Ampat entschieden zu haben und sind schon sehr gespannt auf die nächsten Tage.
180. Tag (Sonntag, 25. Februar 2024)

Unser zweiter Tauchtag startete gegen 8 Uhr morgens. Unsere Crew holte uns wieder an unserem Anlegesteg ab. Dieses Mal aber mit einem neuen Boot, denn der Motor konnte über Nacht nicht mehr repariert werden. Mit uns an Bord kam ein deutsches Pärchen, das uns auf den heutigen Tauchtrips begleiten würde. Für sie gab es einen eigenen Divemaster, sodass wir wieder zu zweit wie gewohnt mit unserem Guide Jecky tauchten. Wir fuhren ca. 1,5 Stunden aufs Meer hinaus, vorbei an vielen kleinen Inseln und bewachsenen Felsformationen im Wasser. Uns begegneten kaum andere Boote auf unserer Fahrt. Erster Stopp: „The Passage“, ein Unterwassergraben inklusive Höhle zwischen Gam Island und Waigeo Island. Wir tauchten zwischen Bäumen und tropischen Pflanzen ab und entlang einer Steilwand nach unten. Hier sieht die Unterwasserwelt wieder ganz anders aus, als bei den Tauchspots gestern.
Wir tauchten mit Lampen bewaffnet in eine Höhle, in der wir an die Wasseroberfläche schwimmen konnten. Von oben fiel Licht in die Höhle, deren Seiten mit Pflanzen überwachsen waren. Ein toller Anblick, sowohl über, als auch unter Wasser. Danach tauchten wir wieder ab und entlang der Steilwand in die Passage. Wir waren vorgewarnt, dass dort starke Strömungen herrschen. Ab einer gewissen Tiefe konnte man ihr ausweichen. Nach einer Weile ließen wir uns dann von der Strömung mit tragen. Wir nahmen die gleiche Position wie unser Divemaster ein und blieben dicht beieinander. Es hatte ein bisschen was von einer Wasserrutschen Fahrt im Erlebnisbad, nur unter Wasser und ohne Reifen! Man musste aufpassen, Korallen, Steinen und Bäumen unter Wasser auszuweichen. Ich schrammte einmal kurz mit meinem Knie über etwas, trieb aber so schnell weiter, dass ich es nicht sehen konnte. Verletzt habe ich mich dank Neoprenanzug aber nicht. Nach diesem wilden Ritt kamen wir wieder in ruhigeres Gewässer. Dort entdeckten wir den wohl größten Kugelfisch, den wir bis jetzt gesehen haben.


Anschließend ging es zurück aufs Boot und zu einem kleinen Strand auf einer winzigen, unbewohnten Insel. Hier machten wir eine Kaffeepause und Chris flog mit der Drohne. Beim Landen blieb er in einem Palmwedel hängen und hätte beinahe die neue Drohne geschrottet. Glücklicherweise ist nichts passiert und sie stürzte nicht zu tief.
Der zweite Tauchgang war am sog. „5 Rocks“, neben Gam Island. Die freistehende Felsformation besteht aus 5 einzelnen Felsen, die so ineinander verkeilt sind, dass es wie ein großer Steinbrocken wirkt. Die Unterwasserwelt rund um den Felsen war sehr schön. Große Korallengärten, zwei große Teppichhaie und eine Gruppe von Mobulas (Riffrochen) waren hier das Highlight.
Für unsere Mittagspause fuhren wir auf eine kleine, unbewohnte Insel, die man von einer Seite über einen steilen Holzsteg erklimmen musste. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich die Insel zu einem wunderschönen, weißen Sandstrand. Selbstgebaute Liegestühle, Bänke und eine kleine Hütte sorgten für den nötigen Komfort. An so einen Ausblick beim Mittagessen könnte man sich schon gewöhnen.
Anschließend ging es zum letzten Tauchgang für diesen Tag. Wir fuhren mit unserem Boot nach Friwen zu den „Big Rocks“. Hier war vor allem im flacheren Wasser die Sicht sehr schön. Wir sahen nochmal jede Menge bunter Fische und Korallen. Ein toller Abschluss für diesen Tag. Dank funktionierendem Bootsmotor kamen wir auch nicht so spät zurück wie am ersten Tag. Nach einer Dusche und einem leckeren Abendessen waren wir ziemlich erledigt.

181. Tag (Montag, 26. Februar 2024)
Heute ist unser Ruhetag. Wir haben uns zwischen den Tauchgängen für einen Tag Auszeit entschieden, damit es uns nicht zu viel wird. Nach 6 Tauchgängen mit sehr vielen Eindrücken schadet eine kleine Auszeit nicht. Wir konnten heute etwas länger schlafen, was vor allem für Chris dringend nötig war. Er hatte die letzten Tage bis spät in die Nacht das Videomaterial vom Tauchen geschnitten und Reels für Instagram produziert. Der Haut mal einen Tag Pause vom Salzwasser zu geben schadet auch nicht. Wobei ich es nicht wirklich lange ausgehalten habe und in unser hauseigenes kleines Riff getaucht bin. Auch beim Schnorcheln sieht man hier viel Schönes. Besonders der Blick unter den Bootsanlegesteg hat sich gelohnt. Hier ist richtig was los! Die scheuen Fische zogen sich zwar sehr zurück, als ich mit Kamera auf sie zukam, doch ich konnte ein paar gute Aufnahmen machen. Ich sonnte mich nachmittags noch ein bisschen auf unserer Veranda und Chris holte den fehlenden Schlaf der letzten Tage nach. Ein schöner entspannter Tag, der erstaunlich schnell verging. Nach einem weiteren, wunderschönen Sonnenuntergang gab es noch Abendessen. Wir freuen uns auf den morgigen Tauchtag und sind gespannt, was uns dort erwartet.

182. Tag (Dienstag, 27. Februar 2024)

Wir starteten unseren 3. Tauchtag wieder gegen 8 Uhr morgens. Heute ging es zu den Tauchspots Blue Magic, Sardine Point und Cape Kri. Blue Magic haben wir hier schon mehrmals gehört. Anscheinend einer der tollsten Tauchplätze auf Raja Ampat. Dementsprechend hoch waren unsere Erwartungen. Die wurden leider nicht wirklich erfüllt. Die großen Fischschulen, die um das Riff herum schwimmen, sahen wir leider nicht, da wir zu nah am Riff ins Wasser gingen. Hinzu kam eine sehr starke Strömung. Diese variiert dort zwischen 1- 10, wobei 10 sehr stark ist. Wir hatten heute dummerweise eine 9 und wurden deshalb so schnell Richtung Riff gedrückt, dass wir gar nichts sahen. Bei Chris löste sich nach wenigen Metern abtauchen ein Teil seines Mundstückes und er bekam keine Luft mehr. Wir tauchten wieder auf und gingen zurück an Bord. Anscheinend hatte sich ein Verschluss gelöst. Unser Divemaster konnte es reparieren und wir wagten einen zweiten Versuch. Kein ganz so glücklicher Start in den Tag und so blieb die Magie bei diesem Tauchspot leider auch aus.
Das Riff selbst war ganz schön, aber es waren wenige Fische vor Ort und wir haben hier in der Umgebung tatsächlich schon Schöneres gesehen. Nach der anfänglichen Ernüchterung hofften wir auf die nächsten beiden Tauchplätze. Wir machten unsere erste Pause auf einer kleinen Insel, die von vielen Tauchern zum Pausieren genutzt wird.
Von dort ging es weiter zu unserem nächsten Ziel: Sardine Point. Das Wasser war hier unglaublich klar und wir konnten schon vom Boot aus mehrere Meter in die Tiefe sehen. Unter Wasser wurden wir nicht enttäuscht. Große Sardinenschwärme zogen an uns vorbei und jede Menge wunderschöner Korallen und Fische warteten auf uns. Wir konnten auch einen kurzen Blick auf einen Hai erhaschen, bevor er hinter dem Riff verschwand. Wir sahen mehrere einzelne große Baracudas und viele andere Meeresbewohner. So durfte es gerne weitergehen.


Unsere Mittagspause verbrachten wir auf einer einsamen Sandbank mitten im Meer. Ein unglaublicher Ort. Das Wasser um die Sandbank herum hatte alle Blauschattierungen, bis hin zu einem hellen Türkis. Wir entdeckten einen Babyhai, der dort durch das seichte Wasser glitt und durften noch die kleine Nachbarinsel erkunden. Dort wohnen nur ein paar Vögel und viele süße kleine Einsiedlerkrebse. Nach der Pause ging es ein Stück weiter nach Kri Island. Dort kurz vor der Insel fand unser letzter Tauchgang für diesen Tag statt.
Wir sind uns beide einig, dass das wohl einer der schönsten Tauchspots war, die wir jemals gesehen haben. Unglaubliche Korallengärten in allen Farben und Formen, die man sich vorstellen kann. Dazu jede Menge Fische. Große Fischschwärme zogen an uns vorbei. Man wusste zwischendurch gar nicht, wohin man zuerst blicken sollte, so viel gab es unter, neben und über uns zu sehen. Wir wären gerne länger als eine Stunde geblieben! Unser absolutes Highlight heute: Beim letzten Tauchgang sahen wir endlich Haie. Darauf warten wir nun schon seit mehreren Monaten. Selbst am Shark Point in Thailand gingen wir leer aus. Heute war es endlich soweit! Wir sahen ganze 3 Stück und einer schwamm sogar recht nah an uns vorbei. Bei der Gattung handelte es sich um Schwarzspitzenriffhaie. Sie sind eher scheu und verschwinden recht schnell, sobald man in Reichweite kommt. Glücklich und zufrieden traten wir danach die Heimfahrt an. Heute lagen die Tauchplätze auch gar nicht so weit von unserer Unterkunft entfernt, sodass wir nachmittags gegen 15:30 schon wieder zurück waren. So konnten wir uns noch ein bisschen entspannen, bevor die Sonne unterging.

183. Tag (Mittwoch, 28. Februar 2024)

Heute war unser letzten Tauchtag. Unsere heutigen zwei Ziele: Manta Point und Melissaˋs Garden. Mit uns an Board war ein nettes österreichisches Pärchen. Sie tauchte mit uns und er war zum Schnorcheln dabei. Beim Manta Point angekommen, wurden wir für den Tauchspot eingewiesen und mit Haken ausgestattet. Da an diesem Riff starke Strömungen herrschen und wir soviel Zeit wie möglich unter Wasser verbringen wollten, befestigten uns Jecky mit Haken am Riff. So mussten wir nicht gegen die Strömung anschwimmen und konnten einfach nur beobachten. Gespannt warteten wir auf ca. 13 Metern Tiefe darauf, dass die Mantas vorbeischwimmen würden. Wir wurden nicht enttäuscht. Schon nach wenigen Minuten tauchte eine ganze Gruppe auf und umkreiste uns. Sie kamen uns unglaublich nah und schwammen neben uns und dicht über unseren Köpfen vorbei.
Gleichmäßig weiter zu atmen war da gar nicht so einfach, so atemberaubend war das Schauspiel. Die größten der Tiere hatten eine Spannweite von bis zu 8 Metern. Sie schienen überhaupt keine Scheu zu kennen und man musste teilweise den Kopf einziehen, um nicht in ihren Flossenschlag zu geraten. So nah sind wir noch nie einem Tier unter Wasser gekommen. Zeitgleich waren ca. 14 Mantas am Riff. Der Ort scheint bei den Tieren sehr beliebt zu sein, denn dort in der starken Strömung filtern sie das Wasser mit ihren großen Mäulern und reiben/putzen sich an einer bestimmten Sorte Weichkorallen.


Kleine Fische aus dem Riff schwammen mit den Mantas mit und putzten ihre Körper. Sie kamen uns so nah, dass wir bis in ihre Kiemen sehen konnten. Zu dieser Jahreszeit sind die großen Rochen auf Partnersuche und dadurch sehr verspielt. Wir beobachteten ein Paar, das sich permanent umkreiste und Loopings drehte. Das war nicht nur der tollste Tauchgang bisher, sondern auch eines der schönsten Erlebnisse überhaupt. Nach einer Stunde ging es zurück aufs Boot. Am liebsten wären wir noch geblieben. Strahlend gingen wir alle zurück an Bord.

Unser zweiter und letzter Tauchgang fand bei „Melissaˋs Garden“ statt. Eine schöne Unterwasserlandschaft, die uns sehr an Cape Kri erinnerte. Korallen und Anemonen Formationen haben wirklich Ähnlichkeit mit Blumen und Gartenbeeten, daher der Name. Ein schöner Abschluss für eine einmalige Tauchzeit auf Raja Ampat. Anstelle eines dritten Tauchganges fuhren wir noch 1,5 Stunden zur Insel Piaynemo. Sie stellt optisch den Inbegriff von Raja Ampat dar und ist auf jedem Foto und in jedem Film über Raja Ampat zu sehen. Dort angekommen, erklommen wir hunderte von Stufen, um auf ein Aussichtsdeck zu gelangen. Der schweißtreibende Aufstieg lohnte sich allemal. Den Ausblick, der sich uns bot, kannten wir nur zu gut von so ziemlich jeder Raja Ampat Doku, die wir bis jetzt gesehen haben. Wir blickten auf mehrere kleine Inselgruppen, dazwischen türkisfarbenes Meer. Der Ausblick ist so bekannt und berühmt, dass er es sogar auf den 100.000 Rupie Schein geschafft hat. Wirklich unglaublich, das mit eigenen Augen zu sehen.
Eine Insel weiter mussten wir noch einmal klettern, hier allerdings über scharfkantige Karstfelsen, in die ein paar Stufen einbetoniert waren. Der Aufstieg brachte uns alle ganz schön ins Schwitzen, dafür konnte man vom Gipfel aus einen Blick in die sog. 5 Star Bucht werfen. Die Bucht hat die Form eines fünfzackigen Sterns und heißt auf indonesich Bintang. Die Bucht ist auch Namensgeber für die einheimische Biermarke Bintang. Ein wirklich tolles Erlebnis mit großartiger Aussicht. Nach einem wackeligen Abstieg sprangen wir alle nochmal ins Meer, um uns wieder abzukühlen. Bei über 30 Grad Wassertemperatur war es zwar mehr erfrischend als abkühlend, tat aber trotzdem gut. Chris machte ein paar tolle Drohnenflüge.
Ein wunderschöner Abschluss einer ganz besonderen Zeit auf diesen Inseln, die wir niemals vergessen werden.

184. Tag (Donnerstag, 29. Februar 2024)

Wir verabschiedeten uns heute von Raja Ampat und damit auch von Asien. Wir haben fast genau Halbzeit auf unserer Reise und starten morgen mit Australien auf einem neuen Kontinent den nächsten Teil unseres Abenteuers. Unglaublich, was wir alles im letzten halben Jahr gesehen und erlebt haben!
Wir standen früh auf, gingen zum Frühstücken und verquatschen uns dabei fast mit Jess und Gabriel, einem netten britischen Pärchen, die die gleichen Tauchausflüge gemacht hatten wie wir.
Nach dem Auschecken ließen wir uns zur Fähre fahren. Der Ticketkauf von Waisai aus war deutlich unkomplizierter als bei der Herfahrt. Dieses Mal war die Fähre auch besser klimatisiert und wir mussten nicht schwitzen.
Nach der Ankunft schnappten wir uns einen Fahrer, der uns zum Flughafen Sorong fuhr. Bis dato lief noch alles wie geschmiert. Leider kam dann die Durchsage, dass unser Flug 2 Stunden Verspätung haben würde.
Dummerweise gibt es tagsüber keine Direktflüge nach Bali. Man muss immer mit Zwischenstopp über Makasar fliegen. Dadurch dauert der ganze Flug länger und ist umständlicher. Unsere Umstiegszeit in Makasar betrug 2,5 Stunden. Das könnte knapp werden! Von Sorong aus war dieser Flug der einzige an diesem Tag, also gab es keine Ausweichmöglichkeit und wir wollten am nächsten Tag früh nach Australien weiter. Es gab keine Durchsagen, oder irgendeine Art von Information. Glücklicherweise waren neben uns noch jede Menge andere Touristen vor Ort, die alle zurück nach Bali wollten. Ich schnappte mir eine Flughafenmitarbeiterin und sie gab an, dass der Anschlussflug in Makasar, trotz Verspätung, auf uns warten würde. Am Ende hatten wir 3 Stunden Verspätung. Das Flugzeug in Makasar wartete tatsächlich auf uns und unser Gepäck schaffte es auch noch mit. So kamen wir erst abends in Denpasar an. Wir sind ganz froh, dass wir uns noch für eine Übernachtung auf Bali entschieden haben, anstatt gleich bis Melbourne weiter zu fliegen. Das hätten wir heute auch zeitlich gar nicht mehr geschafft. Gegen 22:30 Uhr waren wir in unserem Hotelzimmer in der Nähe des Flughafens. Nach einer kalten Dusche (es gab kein warmes Wasser) fielen wir erschöpft ins Bett. Was für ein Reisetag!


Indonesien ist für uns:
> Ein Land in dem wir uns sehr wohlfühlen (Bali war 2018 schon toll und hat uns auch jetzt wieder überzeugt)
> Freundliche, friedliche und lächelnde Menschen
> Dank Raja Ampat DAS Tauchparadies schlechthin
> Abwechslungsreich und wird unbedingt wieder besucht!
Pros:
+ Die Freundlichkeit der Indonesen und besonders der Balinesen ist kaum zu toppen und dafür lieben wir sie
+ Das Essen ist immer lecker und enttäuscht nie (besonders das Obst)
+ Das Tauchen auf Raja Ampat gehört zu unseren Highlights der gesamten Reise
+ Es gibt so viele Inseln, die zu Indonesien gehören, dass wir dort unbedingt nochmal hin müssen!
+ Hier läuft alles unbürokratisch und unkompliziert, jeder hilft hier weiter

Cons:
– Tauchen und Übernachten war auf Raja Ampat teurer als überall anders bisher (vermutlich wegen der Lage), aber auch jeden Cent wert 🙂
