CEBU TEIL 2
154. Tag (Dienstag, 30. Januar 2024)

Uns gefällt es einfach nicht in Cebu City. Nach unserem Tauchausflug gestern haben wir gemerkt, dass uns der Südwesten der Insel mehr zusagt. Nachdem es heute auch immer wieder geregnet hat und das Wetter auch sonst nicht so toll war, haben wir uns kurzerhand entschlossen, hier auszubrechen. Wir haben uns ab morgen für zwei Nächte eine Unterkunft in Moalboal gebucht. Normalerweise würden wir keine zwei Unterkünfte bezahlen, aber wir sind frustriert und brauchen mehr schöne Erlebnisse auf den Philippinen. In Moalboal sind wir nahe am Strand und vor Allem nahe an einem Tauchzentrum, mit dem wir am 01.02. drei Tauchgänge machen werden. Wir freuen uns schon sehr, Cebu City für zwei Tage zu entfliehen und nochmal etwas anderes von der Insel zu sehen. Wenn es an Land nicht schön ist, bleibt ja nur noch die Flucht ins bzw. unter Wasser 🙂 Wir sind schon gespannt. Moalboal ist bekannt für große Sardinenschwärme, die man dort beobachten kann und es soll auch viele Schildkröten unter Wasser geben.
155. Tag (Mittwoch, 31. Januar 2024)
Auf gehtˋs nach Moalboal! Eine dreistündige Fahrt mit dem Roller stand uns bevor, aber wir wollten wirklich raus aus Cebu City. Nach 1,5 Stunden Fahrt wurde die Umgebung dann auch endlich schöner. Bananenbäume, Blumen, sattes Grün und endlich mal „Landschaft“ und nicht nur Hütten entlang der Straße, die jeden Ausblick verstellen. Schon jetzt wussten wir: Das war die richtige Entscheidung. Eine kurze Dusche bekamen wir auf der Fahrt auch noch, als wir durch ein Bergdorf fuhren. Dank der warmen Temperaturen trocknete aber alles wieder sehr schnell im Fahrtwind. Kaum fuhren wir in den kleinen Küstenort Moalboal, tauchten Touristen aus allen Richtungen auf. Hier verstecken sich also alle! Moalboal ist dementsprechend auch komplett auf den Tourismus ausgelegt. Hübsch designte Cafés, Bars und Restaurants entlang der Hauptstraße zum Strand. Überall wird mit Tauch – und Schnorcheltrips geworben und es gibt endlos viele Taxi und Tourenanbieter. Normalerweise würden wir sagen: Touri Hochburg, nein danke! Aber nach Cebu City war das wie Ankommen im Paradies. Keiner kuckt einen hier komisch an. Hier fallen wir als weiße Deutsche nämlich gar nicht auf.


Unseren Roller konnten wir bei unserer Unterkunft parken und dank des kleinen Ortes alles weitere zu Fuß machen. Endlich mal einen Tag lang keine Helmfrisur! Nach unserer Ankunft liefen wir gleich zu unserer Tauchschule (war nur 5 Minuten entfernt) und leisteten die Anzahlung für den morgigen Tauchtag. Der Diveshop machte einen super Eindruck und alle waren sehr freundlich. Unser erster Tauchgang würde schon um 7 Uhr morgens losgehen, also heute früh ins Bett! Kein Problem, denn wir waren sowieso ganz schön erledigt von der Fahrt. Zum Abendessen gingen wir in ein Lokal direkt am Strand. Endlich mal draußen sitzen (das gab es in Cebu kaum) und statt Lärm und Dreck die frische Meeresluft schnuppern und den Wellen lauschen. Wir sind sehr froh, dass wir uns für den Trip hierher entschieden haben und freuen uns auf den morgigen Tauchtag.
156. Tag (Donnerstag, 01. Februar 2024)

Früh aufstehen lohnt sich! Vor allem fürs Tauchen. Morgens ist das Meer meist noch ruhig und es sind kaum Leute im Wasser. Wir standen um kurz nach 6 Uhr auf und liefen zum Tauchcenter. Wir lernten unseren Divemaster Charlo von den Amigo Divers kennen und rüsteten uns aus. Vom Tauchshop sind es nur 3 Minuten zum Strand. Wir gingen zu Fuß zum Wasser und starteten unseren ersten Tauchgang direkt am Strand. Vom Land aus kann man sich kaum vorstellen, was sich dort so nah am Strand unter Wasser abspielt. Riesige Sardinenschwärme halten sich hier das ganze Jahr auf und sind die Attraktion in Moalboal. Die wollten wir auf jeden Fall bei unserem ersten Tauchgang sehen. Es dauerte auch nicht lang, da tauchten sie auf. Wie ein riesiger Ball formatierte sich der Schwarm ständig neu. Wir waren davor, dahinter, daneben und mittendrin. Ein tolles Erlebnis, das für mich nur dadurch ein wenig getrübt wurde, dass meine Taucherbrille ständig beschlug und ich meine Mühe hatte, alles gut zu sehen. Insgesamt war die Sicht nicht optimal, doch die Sardinen waren gut zu erkennen. Ein toller Start.


Anschließend ging es mit einer kleinen Gruppe aufs Boot und ein Stück hinaus aufs Meer zu einer einsamen Insel (Pescador Island). Unter Wasser taucht man dort an einer Riffwand entlang und in eine Art Höhle mit mehreren Öffnungen, genannt „The Cathedral“. Ein ganz toller Tauchgang, den ich dank eines Brillenwechsels (ich habe netterweise die supertolle Taucherbrille unseres Divemasters bekommen) glasklar sehen konnte. Unter Wasser mussten wir zu Beginn ganz schön gegen die Strömung ankämpfen, bis wir ein Stück um die Insel getaucht waren. Zurück an Bord wurde der Wind stärker und somit auch der Wellengang. Eine holprige Bootsfahrt, die ein bisschen was von einer Fahrt mit einer Bahn im Vergnügungspark hatte, machte allen auf dem Boot eine Menge Spaß. Das Team, das noch mit an Bord war, hatte so gute Laune, dass es ansteckend war.
Kurz vor dem Strand erreichten wir unseren letzten Tauchspot. Ein schönes Riff mit einer angrenzenden Steilwand. Hier halten sich angeblich viele Meeresschildkröten auf, die hier zu bestimmten Tageszeiten in den Korallenbänken schlafen. Wir waren zwar etwas spät dran, entdeckten aber trotzdem zwei Schildkröten. Eine schlief tatsächlich friedlich zwischen Korallen. Die andere schwamm ein Stück neben uns her. Sonst gab es natürlich noch jede Menge schöner Fische und Korallen zu bestaunen. Aufgrund des bewölkten Himmels kamen die Farben zwar nicht ganz so schön raus, wie gehofft, doch trotzdem waren es drei sehr schöne Tauchgänge. Die Heimfahrt war wieder recht windig und so saßen wir alle ziemlich verfroren auf dem Boot und freuten uns schon auf eine heiße Dusche.
Wieder zurück in Moalboal gingen wir zurück in die Unterkunft, duschten heiß und hingen alles zum Trocknen auf. Anschließend gingen wir erstmal Mittagessen (es war schon nach 14 Uhr), weil wir bis dato nur eine Banane auf dem Boot gegessen hatten. Ein schönes scharfes Curry wärmte uns von innen.


Danach machten wir einen kleinen Mittagsschlaf, um die Batterien wieder aufzuladen. Drei Tauchgänge hintereinander sind schon anstrengend, besonders wenn die Strömung stark ist. Den Abend verbrachten wir zuerst in einer Cocktailbar mit grausam schmeckenden Cocktails, aber schöner Livemusik und sind dann anschließend noch in ein anderes Restaurant gegangen. Einen Mango- Daiquiri und Nachos mit Hackfleischsoße später fielen wir glücklich, satt und erschöpft ins Bett. Leider ist unsere Unterkunft recht hellhörig und die Umgebung recht laut. Gut, dass ich Oropax eingepackt habe. Ich war allerdings sowieso so erledigt, dass ich direkt einschlief. Morgen geht es schon wieder zurück nach Cebu City. Gut, dass wir diesen Trip gemacht haben.
157. Tag (Freitag, 02. Februar 2024)
Heute treten wir schon wieder die Rückreise nach Cebu City an. Bevor wir auschecken mussten, gingen wir noch in ein Cafe und aßen eine sehr leckere Smoothie Bowl. Da es dort aufgrund von Problemen mit der Maschine leider keinen Kaffee gab, tranken wir den anschließend einfach noch in einem anderen Cafe. Gut, dass es hier genügend Lokale zur Auswahl gibt. Kaffee brauchen wir schon dringend am Morgen zum wach werden. Vor allem wenn man weiß, dass einem eine dreistündige Rollerfahrt bevorsteht. Frisch gestärkt packten wir unsere paar Sachen zusammen und fuhren los. Der Regen erwischte uns tatsächlich fast wieder an der gleichen Stelle wie bei der Herfahrt! Ansonsten genossen wir den Blick über die Berglandschaft und die vielen Bananenplantagen.


Die letzte Stunde durch den dichten Verkehr von Cebu City war dann nur noch eine Quälerei! Ich zog mir wegen der ganzen Abgase irgendwann meinen Pulli soweit über das Gesicht, wie möglich und versuchte mein schmerzendes Steißbein zu ignorieren. Zurück in der Unterkunft stellten wir fest, dass man sich nicht nur einbildet, hier „dreckig“ zu werden. Wir sahen aus, als wären wir in einen Schornstein gefallen! Unsere Gesichter waren mit einer richtigen Rußschicht bedeckt. Wir wuschen uns sofort die Hände und Gesichter ab und sahen mit Entsetzen grau- schwarze Wasser ins Waschbecken laufen. Igitt! Da will man sich lieber gar nicht so genau vorstellen, was man wohl alles eingeatmet hat und wie es in der Lunge und auf den Schleimhäuten aussieht. Gut, dass wir übermorgen schon von hier abreisen!
158. Tag (Samstag, 03. Februar 2024)
An unserem letzten Tag in Cebu City haben wir nicht mehr wirklich viel gemacht. Wir waren frühstücken und mussten anschließend unseren Roller um 12 Uhr zurückgeben. Nach einem schweißtreibenden Fußmarsch zurück zur Unterkunft war relativ schnell klar, dass wir nirgendwo mehr hinlaufen würden. Wir hätten evtl. noch das Kreuz von Magellan gemacht, aber nachdem wir die Rezensionen von anderen Touristen gelesen hatten, entschieden wir, dass es sich nicht lohnt. Dafür durch die stinkige Stadt zu Fuß zu laufen und aufzupassen, nicht überfahren zu werden, war es uns nicht wert. Wir sind mittlerweile auch mehr als fertig mit dieser Stadt und freuen uns, wenn es morgen endlich weiter geht. Wir haben die nächsten Schritte geplant, gepackt und ansonsten gechillt und mal wieder einen Film geschaut. Praktischerweise kann man über Grab auch Essen bestellen. So mussten wir nicht nochmal im Dunkeln zu Fuß durch die Stadt. Außerdem gibt es auch keine Restaurants fußläufig von unserer Unterkunft. Ohne fahrbaren Untersatz geht hier einfach nichts. Wir hoffen, dass unser nächstes Ziel schöner wird.
