117. Tag (Sonntag, 24. Dezember 2023)

Merry Christmas! Es ist soweit und wir feiern Weihnachten mal so ganz anders als sonst. So richtig in Weihnachtsstimmung kommt bei über 30 Grad zwar nicht auf, aber die Thailänder geben sich mit Dekoration und entsprechender Musik trotzdem sehr viel Mühe, es für die Touristen so authentisch wie möglich zu gestalten. Geschenkt haben wir uns dieses Jahr nichts und einfach einen schönen Tag zusammen verbracht. Wir haben vor 3 Wochen ein Paket nach Hause geschickt, mit ein paar Kleinigkeiten für die Familie. Das kam glücklicherweise rechtzeitig an. Für uns gab es ein leckeres Frühstück und ich habe mir am Nachmittag eine einstündige Thaimassage gegönnt. Abends gab es dann zur Feier des Tages mal ein Steak anstatt dem üblichen Thai- Food. Eigentlich ein schöner Tag, den wir mit vielen Telefonaten nach Hause verbracht haben. Leider gab es aber auch schlechte Nachrichten aus der Heimat. Chris‘ Oma ging es gesundheitlich sehr schlecht. Ein blödes Gefühl, so weit weg zu sein und nichts tun zu können.

118. Tag (Montag, 25. Dezember 2023)

Heute morgen haben wir leider die traurige Nachricht erhalten, dass Chris‘ Oma in der Nacht verstorben ist. Am Ende ging es doch sehr schnell, immerhin hatte sie keine Schmerzen und ist friedlich eingeschlafen. Wir haben bereits vor Antritt unserer Reise entschieden, dass wir in so einem Falle zurück nach Hause kommen, um bei der Beerdigung dabei zu sein. Unsere Reise können wir auch unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen. Wir haben gestern Nacht noch lange darüber gesprochen, wann und wie wir die Heimreise angehen würden, weil wir schon so ein Gefühl hatten.

Um uns ein bisschen auf andere Gedanken zu bringen, sind wir heute Nachmittag nochmal zu dem Strand gefahren, bei dem man so toll schnorcheln konnte. Leider hat heute das Wetter auch nicht so mitgespielt und es sah verdächtig nach Regen aus. Wir beschlossen, es trotzdem zu wagen. Kaum waren wir im Wasser, mussten wir leider feststellen, dass die Sicht sehr schlecht war, da durch die starke Strömung das Sediment sehr aufgewirbelt war. Zusätzlich fing es plötzlich an, heftig zu regnen. Gut, dass wir schon nass waren. Zu unserer Kleidung und dem Handtuch am Strand hätten wir es sowieso nicht mehr rechtzeitig geschafft. Wir saßen den Regenschauer also im Meer aus und beschlossen anschließend, abzubrechen.

Wir wollten zurück in die Unterkunft fahren, da das Wetter gar nicht besser zu werden schien und unsere Kleidung auch ziemlich nass geworden war. Wir packten zusammen und fuhren los. Schon fing es wieder an, zu regnen. Die Straße zu fahren, die sich serpentinenartig durch die bergige Küste schlängelt, ist schon bei schönem Wetter aufgrund der Steigung eine kleine Herausforderung. Wir fuhren gerade um die erste Kurve, als ein Grab- Fahrer auf der Gegenfahrbahn wegrutschte und vom Roller stürzte. Wir hielten sofort an und liefen zu ihm. Er war relativ schnell wieder auf den Beinen, war aber recht hart auf seinem Arm gelandet. Wir halfen ihm, seine verstreuten Habseligkeiten aufzusammeln. Der Roller hatte erstaunlicherweise keinen Schaden genommen und war neben der Straße auf einem Grasstreifen gelandet. Der Fahrer beteuerte mehrfach, dass es ihm gut gehe und fuhr weiter. Der Straßenbelag war durch den Regen extrem rutschig geworden. Mit etwas mulmigen Gefühl fuhren wir weiter. Chris fuhr sehr vorsichtig, besonders bergab und in den Kurven. Wer weiß, wofür es gut war, dass uns vorgestern der Hinterreifen kaputt ging und wir nun einen neuen Reifen mit super Profil auf dieser Straße hatten. In der nächsten Kurve dann der nächste Unfall. Wir hörten ein metallisches Scheppern hinter uns. Ich drehte mich um und sah in dem Moment noch die junge Frau vom Roller auf die Straße stürzen. Ich sprang ab und lief zu ihr, während Chris den Roller wendete. Sie war ziemlich hart auf den Kopf und die rechten Seite gefallen. Am Roller war auch einiges kaputt. Ein Taxi mit zwei Thailändern blieb ebenfalls stehen und bot seine Hilfe an. Sie hatte mehrere Schürfwunden am Bein, schien sonst aber unverletzt zu sein. Glücklicherweise trug sie einen Helm. Sie traute sich zu, den Berg runter zu fahren. Der Roller war zwar etwas demoliert, funktionierte aber noch. Wir fuhren mit ihr zusammen ganz langsam hinunter und versuchten mit ihr, eine Werkstatt zu finden. Wir hielten bei einem Laden, der ihr allerdings nicht weiterhelfen konnte. Sie stand definitiv unter Schock und machte sich ständig Sorgen wegen dem Mietroller. Sie konnte sich auch nicht mehr erinnern, wie der Unfall passiert war und sagte sie spüre den Aufprall am Kopf. Ich führte mehrmals das gleiche Gespräch mit ihr und machte mir etwas Sorgen um sie. Sie hatte einen Freund in der Nähe, den sie anrief. Wir blieben solange bei ihr, bis er eintraf und rieten ihr sich noch beim Arzt untersuchen zu lassen. Sehr angespannt fuhren wir weiter und waren froh, als wir heil wieder in der Unterkunft ankamen. Insgesamt ein schrecklicher Tag, an den wir uns nicht gerne zurückerinnern werden.

119. Tag (Dienstag, 26. Dezember 2023)

Wir hatten nicht so richtig Lust etwas zu unternehmen, außerdem war das Wetter sehr durchwachsen. Wir haben den Tag mit Planung und Organisation verbracht. Wir haben vor, zurück nach Deutschland zu fliegen, um die Familie zu unterstützen und bei der Beerdigung dabei zu sein. Wegen den ganzen Feiertagen wird die Beisetzung erst Mitte Januar stattfinden. Unseren nächsten Stopp, Kuala Lumpur, hatten wir ja schon vor zwei Wochen gebucht. Nach langem Überlegen und in Rücksprache mit der Familie haben wir beschlossen, noch dorthin zu reisen und die Unterkunft und den Flug nicht verfallen zu lassen. Wir kommen dann am 2. Januar zurück nach Deutschland. Auch wenn der Anlass traurig ist, freuen wir uns darauf, alle schon in einer Woche wieder zu sehen.

120. Tag (Mittwoch, 27. Dezember 2023)

Wir schlafen im Moment nicht sehr gut und so ging es heute erst zu einem sehr späten Frühstück los. Im Anschluss sind wir noch zu einem Stausee gefahren und haben dort einige Zeit verbracht. Es war wieder sehr bewölkt, aber immerhin regnete es nicht mehr.

121. Tag (Donnerstag, 28. Dezember 2023)

Nach dem Frühstück sind wir heute noch zu den restlichen Aussichtspunkten gefahren, die wir schon die letzten Tage besuchen wollten. Nach einer langen Fahrt um die halbe Insel kamen wir recht erschöpft zurück. Heute war es wieder sehr heiß und sonnig. Abends gaben wir unseren Roller zurück und packten für die morgige Weiterreise. Morgen Mittag geht es nach Kuala Lumpur, wo wir auch Silvester verbringen werden.

Thailand ist für uns:

> freundliche & hilfsbereite Menschen

> das schärfste Essen bisher!

> wunderschöne Natur

> alles ist auf den Tourismus ausgelegt (besonders auf den großen Inseln)

> Ladyboys! Mag ein Klischee sein, aber wir haben tatsächlich sehr viele gesehen

> die schönsten Tauchspots, die wir bis dato jemals gesehen haben

Pros:

+ Die Thais sind Macher. Hier wird nicht lange geredet, sondern gehandelt. Man bekommt alles, was man braucht und zwar schnell und unkompliziert.

+ Gastfreundschaft und Kundenzufriedenheit werden in Thailand immer und überall groß geschrieben

+ Sehr sauber. Alle Unterkünfte waren sehr gut geputzt und auch überall sonst wird auf sehr auf Sauberkeit geachtet (vor Allem, wenn es um zahlenden Touristen geht)

+ Sehr leckeres Essen, wenn auch scharf. Unser Favorit: Papayasalat.

+ Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Natur (sehr ähnlich zu Vietnam)

+ Tauchen war hier definitiv unser Highlight. Größere Fische, Schwärme und Vielfalt haben wir so noch nirgends gesehen.

Cons:

– Deutlich touristischer als die bisher bereisten Länder, dadurch auch voller.

– Durch den Massentourismus gab es an vielen Stellen nicht mehr das urspüngliche Thailand zu entdecken

– Müll und Dreck an den Stränden, die nicht von Touristen genutzt werden

– höhere Preise in Touristenhochburgen und an den Stränden (war in anderen asiatischen Ländern nicht so auffällig)